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Edi Hans Pawlata | Gertraud Pertlwieser | Degenhard Pfeiffer | Renate Prijon | Toni Prijon |
Johannes Pitschmann | Karl Prelle-Herrsching | Otto Protzen

Edi Hans Pawlata

19.02.1900 Wien - 13.12.1966 Wien



Dem Wiener Edi Hans Pawlata gelang als erstem Europäer
am 30. Juli 1927 die Eskimorolle.



Sein Boot Aijuk, ein Faltboot-Eski mit 4,90m Länge und 47cm Breite, entwickelte Pawlata selbst. Produziert wurde es bei der Faltbootfirma Otto Hartel in Graz.

'Ganz gegen die Erwartungen alterfahrener Paddler ist es mir am 30. Juli 1927 als erstem europäischen Sportsmanne gelungen, mich im Kajak nach dem Kentern wieder aufzurichten. Dadurch war der Bann um das jahrhundertealte Eskimogeheimnis gebrochen und der Kajaksport hatte aufgehört, nur dem Namen nach zu existieren.' (Quelle:'Kipp, kipp, hurra', 1928)


Foto: H.Pawlata, Wien, zeigte beim Oest. Paddlertag die Kenter-Übung der Eskimos. Phot.: O. Lutter Graz (Kanusport 1927)


Gertraud 'Gerti' Pertlwieser-Vock

7.April 1925 - 12. Juni 1986

Schon 1934 gehörte Gerti Pertlwieser zu den ersten Steyrer FaltbootfahrerInnen. Mit der Mitgliedsnummer 23 zählt sie 1947 zu den GründerInnen von 'Forelle-Steyr', wo sie großen Anteil am raketenhaften Aufstieg des Klubs hatte.

1949 bei der Weltmeisterschaft in Genf hatte sie mit Fritzi Schwingl und Hedi Pillwein Gold in der Mannschaft erpaddelt. Zwei Jahre später folgte in ihrer Heimatstadt Steyr ihre Krönung. Sie wurde Doppelweltmeisterin im Faltboot-Einer und in der Mannschaft.

Weltmeisterschaften

1949 in Genf - Gold Kajak-Einer-Mannschaftslauf für Damen
1949 in Genf - Bronze im Faltboot- Einer
1951 in Steyr - Doppelweltmeisterin im Kajak-Slalom-Einer und im Kajak-Einer Mannschaftslauf für Damen

Auszeichnungen

Goldenes Ehrenzeichen vom ICF, dem Land OÖ, der Stadt Steyr, des ASVÖ und von 'Forelle'

(www.steyrerpioniere.wordpress.com)


Degenhard Pfeiffer

25.03.1953 Rosenheim - 18.10.1989



Degenhard wurde am 25. März 1953 in Rosenheim geboren.
Mit 13 Jahren trat er dem Kajak Klub Rosenheim bei. Sein enormer Trainingsfleiß brachte "Pfiff" bereits nach wenigen Jahren zur absoluten Spitzenklasse. Die ersten Jugend-Meistertitel 1971 waren der Anfang seiner sportlichen Bilderbuchkarriere. Mehr als 15 Jahre zählte er zur nationalen und internationalen Kanuprominenz.
Rosenheimer Sportgeschichte schrieb Degenhard mit seinen sieben Weltmeisterschaftsteilnahmen. Vier WM-Titel und mehr als zehn deutsche Meisterschaften gehen auf sein Konto.



1973 Deutsche Meisterschaft in München



Degenhard Pfeiffer und Michael Mächler haben das Arctic Canoe Race mit neuem Streckenrekord gewonnen




Seine größten sportlichen Leistungen:
  • 4x Weltmeister im Mannschafts-Wettbewerb Wildwasser:
    1973 auf der Muota in der Schweiz
    1979 auf dem Métabetchouan in Kanada
    1983 auf der Passer in Italien
    1985 auf der Loisach in Deutschland
  • Vizeweltmeister Wildwasser-Einzel 1983 auf der Passer
  • Teilnehmer an 7 Weltmeisterschaften mit guten Plazierungen
  • 12x Deutscher Meister im Einzel- und Mannschafts-Wettbewerb Wildwasser
  • 2x Deutscher Meister im Langstrecken-Kajak Wildwasser
  • Gewinner vieler internationaler Wettkämpfe
1973 zweifacher Sieger und Silbermedaillengewinner bei den Südafrikanischen Spielen in Pretoria Die Südafrikanischen Spiele finden alle vier Jahre - im Jahr nach den Olympischen Spielen - statt.



Degenhard Pfeiffer und Toni Prijon sen.

Degenhard Pfeiffer war Träger des Silbernen Lorbeers der Bundesregierung, Vorsitzender des erfolgreichen Kajak-Klubs Rosenheim, Leitender Mitarbeiter der Firma Prijon GmbH Rosenheim. Am 18. Oktober 1989 ist Degenhard Pfeiffer bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt. (Quellen: 75 Jahre KKR, Nachlass D.Pfeiffer, VBK)



Degenhard Pfeiffer Gedächtnisrennen auf der Brandenberger Ache


Renate Prijon

18.07.1960 - 25.02.1981



Renate Prijon vom KKR schaffte in wenigen Jahren den Aufstieg in die deutsche und internationale Spitzenklasse im Wildwasser-Rennsport.
Renates größte Erfolge bei Weltmeisterschaften:
  • 1. Platz in der Mannschaft bei der WM 1977 auf der Lieser in Kärnten
  • 2. Platz in der Mannschaft bei der WM 1979 auf dem Métabetchouan in Kanada
  • 3. Platz im Einzel bei der WM 1979 auf dem Métabetchouan in Kanada
Weitere Informationen zu Renate Prijon www.stadtarchiv.de



Renate Prijon und Degenhard Pfeiffer


Fotos: Degenhard Pfeiffer


Toni Prijon sen.

23.6.1929 - 29.12.2016



Weltmeister auf der Vézère in Südfrankreich 1959

2007 wurde Toni Prijon als Pionier des Kanusports geehrt und in die 'HALL OF FRAME' aufgenommen.

1958 fand Toni Prijon in Rosenheim seine zweite Heimat. Geboren im slowenischen Görz kam er über Umwegen zum Kajak Klub Rosenheim. Der gelernte Bootsbauer wurde auf Anhieb auf der Ammer mit großem Vorsprung deutscher Wildwassermeister.
Auch in den folgenden Jahren war Toni Prijon ein Ausnahmesportler: 1961 gewann er die Qualifikationsrennen für die WM in der damaligen DDR, bei der die deutsche Mannschaft aus politischen Gründen kurzfristig ihre Teilnahme absagte.

In Rosenheim gründete er eine Familie; die Kinder sorgen in den nächsten Jahren mit ihren sportlichen Leistungen noch für Schlagzeilen. Auch beruflich ist er außerordentlich erfolgreich: seine Paddel erlangen Weltruf und als Bootsbauer hat er mit dem Taifun weltweit neue Maßstäbe gesetzt. Wegen seiner sportlichen Leistungen und für sein Engagement bei der Förderung des Rosenheimer Kanusports ernannte ihn der KKR zu seinem Ehrenmitglied. (Quelle: Chronik KKR)

Geschichte zur Firma Prijon
Fotos: Prijon-Archiv




Toni Prijon sen. als Trainer auf der Lieser, 1970


Johannes Pitschmann

1878 (?) - 23.12.1927 Wien

Johann Pitschmann war ein vielseitiger Sportler. Er bestieg, meist im Alleingang, viele Gipfel und Klettersteige in den Ostalpen. Gegen Ende des Jahrhunderts unternahm er Drachen- und Freiballonfahrten mit z.T. schwieriger Sturmlandung. 1903 war er ein begeisteter Motorradfahrer und Automobilist geworden.
Durch Nansens Werk: 'Eskimoleben' angeregt, wandte er sich der Paddelei zu und befuhr im selbstgebauten Faltbootungetüm, wahrscheinlich als erster, den Inn und die Donau vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer. Urlaubstouren führten ihn an die Adria von Triest nach Venedig und über Pola nach Fiume, Lissa bis an den Skutarisee und in die Bocce, alles dies mutterseelenallein im Faltboote. Wiederholt befuhr Pitschmann, alle seine freie Zeit benutzend, die Wildwasserstrecken in Österreich und Bayern und die Donau von Passau bis Wien etwa 70mal.
Mit anderen Anhängern gründete er 1921 den Österreichischen-Kajak-Verband, dessen Vorsitzender er durch Jahre verblieb. Er gründete die Österreichische Lebensrettungsgesellschaft, organisierte zahlreiche Ruder- und Paddelregatten und fand des Winters Zeit, Lichtbilder- und Filmvorträge zu halten.
Der Kajakverband ernannte ihn zu seinem ersten Ehrenmitglied, ebenso der Deutsche Kanuverband und einzelne Kanuvereine. (Quelle: Kanu-Sport, 1928)


Karl Prelle-Herrsching



25.07.1866 - 20.10.1940



Karl Prelle ruht auf der Kriegsgräberstätte in Mont-de-Huisnes. Gefallen in der Region Bretagne, Frankreich.

Der Münchner Varietékünstler Karl Prelle-Herrsching - besser bekannt unter dem Namen 'Charles Prelle' - brachte aus Amerika das Ohioboot mit. Das Ohio, ähnlich einem Kanadier, wurde nicht gepaddelt, sondern vom Hecksitz aus, drückend, nicht ziehend, mit kurzen Riemen gerudert. Mit diesem Boot fuhr er noch vor Heurich (1905) auf der Isar. Heurich schreibt darüber 'Vor mir hatte schon der Artist Prelle etwa ein Dutzend Fahrten mit seinem amerikanischen Faltboot 'Ohio', einem offenen Ruderboot, von Wolfratshausen bis München gemacht.'

Sein erstes Boot ist im Juli 1904 von der Isar verschlungen worden. Als ein für die damalige Zeit bemerkenswertes Ereignis hat diesen 'Untergang des Ohio' J.B.Sailer in einem Buche über das Isartal geschildert. Prelle ist dadurch nicht wasserscheu geworden. Er ließ neue Boote derselben Art kommen und in München auch nachbauen, sammelte Jünger um sich und war in den Gründungsjahren des heutigen Deutschen Touring-Kajak-Clubs (DTKC München), des ersten Faltbootvereins, ein eifriges Mitglied, vor allem ein umsichtiger Fahrtenleiter.
Prelle war noch mit 70 Jahren als Ventriloquist (Bauchredner), vornehmlich mit einem Hunde arbeitend, in vielen Sprachen redend, auf den Varietébünen der Welt unterwegs.

Foto: 1936, Prelle mit seinen amerikanischen Faltbooten, die 1904 den Gedanken des Faltbootes auf die Isar brachten
Aufnahme: Cil

Quellen: Österreichischer Kajaksport 1936, Julien Chevalier 2021 (Friedhofsverwalter: Soldatenfriedhof Mont d'Huisnes Frankreich)


Otto Protzen



24.3. 1868 Berlin - 22.7.1925 Berlin




Seit einiger Zeit beschäftigt sich Dieter Jäckel (KanuGesellschaft Stuttgart) mit dem Paddler und Segler Otto Protzen, unter anderem, weil er vor genau 100 Jahren die Dontau hinunter gepaddelt ist. Seinen Bericht können Sie als pdf öffnen: Vom Schwarzwald zum Schwarzen Meer - eine Kayakfahrt donauabwärts

Fotos: aus dem Buch 'Vom Schwarzwald zum Schwarzen Meer'

© Ilse Entner