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Geschichte des Slaloms

Ein Bericht von Ch.de Coquereaumont, Präsident der Slalom-Kommission des Internationalen Kanu-Verbandes, 1951

Man kann sagen, dass die Anfänge des Slaloms sehr weit zurück liegen, nachdem die ersten Menschen, die die Flüsse sowohl im Kanu als auch im Kajak hinab führen, dies aus dem einfachen Grunde des Manövrierens machten, zu dem sie gezwungen waren, um die natürlichen Hindernisse, die in den Wasserläufen waren, zu überwinden.
Trotzdem war es viel später, dass Regeln aufgestellt wurden und kurze Zeit vor dem letzten Weltkrieg fanden die ersten Bewerbe in Oesterreich und Deutschland statt.
Die Schweizer wendeten sofort diese neue Disziplin an und im Jahre 1946 organisierten sie in Genf einen internationalen Slalom Wettbewerb, der sowohl die Begeisterung derr Zuschauer als auch der Bewerber hervorrief. Ein neuer Sport wurde definitiv geboren, aber man mußte ihm noch solide Unterlagen geben.
Im selben Jahre wurde der Slalom durch die F.I.C. anerkannt und Herr Uli Rotach, damals Präsident des Schweizerischen Kanu-Verbandes, erhielt den Auftrag, Regeln auszuarbeiten. Im Jahre 1948 ernannte der Congreß der F.I.C. eine Slalom-Kommission, deren Präsident Herr Edgar Schoop war. Zur selben Zeit, als er die Regeln genehmigte, beschloß er,dass die Weltmeisterschaften alle 2 Jahre zu organisieren seien.
Die ersten Weltmeisterschaften fanden im Jahre 1949 in Genf statt und hatten einen ungeheuren Erfolg. Seither verstärken Tausende von Anhängern die Reihen der Slalom-Fahrer. Die gegenwärtigen Bestimmungen können noch perfektioniert werden und mit dem Geiste der Verständigung, der alle Sportler charakterisiert, steht ohne Zweifel fest, dass die Verbände in ernsten und dauerhaften Besprechungen ihre Arbeit werden leisten können.
Der Slalom, geboren in sportlichem Fluß, hat eine eigene Charakteristik und es ist schwer, ihn auf eine Parallele mit dem Rennen in Linie zu stellen. Hier muss die Gewandtheit und Schnelligkeit der Entscheidung die Hindernisse, die auf der Strecke aufgestellt sind, bewältigen. Aber vergessen wir nicht, dass es ein Wettbewerb ist, und dass deshalb der Faktor Zeit ebenfalls wirksam in Erscheinung treten muß. Eine gute Dosierung dieser zwei Elemente muss unzweifelhaft die Klasse der Bewerber bestimmen.
Ich möchte dieses kurze Exposé nicht beendigen, ohne die Gelegenheit zu benützen, die mir gegeben ist, um im Namen des Internationalen Kanu-Verbandes, des Oesterreichischen Paddelsportverbandes zu danken, die es angenommen haben, die Organisierung der zweiten Slalom-Weltmeisterschaft zu übernehmen.
Eine ungeheure Arbeit, die ihre gerechte Entlohnung durch das herrliche Schauspiel finden wird, das in Steyr zu sehen sein wird, wo sich die Elite der Slalom-Fahrer der ganzen Welt ein 'Stelldichein' geben wird. (Quelle: Festschrift Slalom-Weltmeisterschaft 1951)



Die Geschichte des Kanuslalom 1933 bis 2005

Ein Bericht von Wolfram Steinwendtner (Salzburg), 2011

1903 der Münchner A. Heurich begann Faltboote zu bauen (Vorläufer gab es bereits ), die bei Klepper ab 1907 serienmäßig erzeugt wurden. Es waren die Faltboote, die die nötige Beweglichkeit ermöglichten, die die Voraussetzung waren die entlegenen, wilden Alpenflüsse zu befahren. Starre Kajaks gab es schon länger, doch die Entwicklung zu einem Massensport bedurfte des Faltbootes.

1933, der Kajaksport boomt!

Damals befand sich der Kajaksport bereits in einem Boom, der mit dem heutigen durchaus vergleichbar ist, wobei allerdings ein großer Unterschied in der Ausübung liegt. Heute ist Individualität, ermöglicht durch die Bewegungsfreiheit mit dem Auto, vorherrschend, damals waren fast alle Fahrten organisiert. Vereine entstanden in ganz Europa und Regatta-Wettbewerbe gab es allerorten. Von über 100 Teilnehmern berichteten die Zeitungen, wenn es z. B. um eine gemeinsame Ennsbefahrung ging, aber auch Erstbefahrungen, die einen wilden Fluß nach dem anderen in die Öffentlichkeit brachten, erhielten viel Publizität. Ebenso die erstmaligen Eskimorollen des Wieners Edi Pawlata, dessen Buch "Kipp Kipp Hurra" die von den Eskimos abgeschaute Technik wiedergab.
Besonders die Kajakrennen auf flachem Wasser, die 1936 sogar olympisch und die von Österreichern dominiert wurden, waren populär. 3 Gold, 3 Silber und drei Bronzemedaillen für Österreich wie in Berlin wird es wohl nie wieder geben. Hradetzky, Dorfner, Kainz, Landertinger, Kalisch, Steinhuber, dazu noch die Canadierfahrer Proisl und Weinstabl siegten auch noch in vielen anderen Veranstaltungen, darunter auch Europameisterschaften, die schon seit 1933 (Prag) ausgetragen wurden.
Bei all dieser Popularität des Kanufahrens war es kein Wunder, dass die alpinen Nationen Schweiz und Österreich sich vom Skifahren Anregungen holten, die in der Entwicklung des Kajakslaloms gipfelten. Es war in der Tat eine ENTWICKLUNG, die bis heute nicht zum Stillstand gekommen ist.

Der erste Kajakslalom der Welt in der Schweiz

Die Entwicklung begann 1932 mit einer Schweizer Veranstaltung auf dem Halwylersee mit einer durch Bojen gekennzeichneten Strecke in Form eines unregelmäßigen Sterns, wie der Rennleiter Max Vogt schreibt. Nachdem er selbst diese Veranstaltung als Vorläufer eines Slaloms bezeichnet und dann vom ersten Slalom am 8. Oktober 1933 berichtet, ergibt sich der Zeitrahmen, in dem wir die Entwicklung des Slaloms auf dem wilden Wasser annehmen können. Die Schweizer begannen auf der Aare beim Rupperswilerwehr. Was übrigens für die Frühzeit des Slaloms typisch blieb: fast alle Veranstaltungen wurden an Wehren durchgeführt. Das bedeutete meist eine Zweiteilung in einen Abschnitt mit eher ruhigem Wasser ober- und wildem Wasser unterhalb des Wehres.

Die gleiche Idee,
Durchführung ein halbes Jahr später in Österreich

In der Zeitung "Österreichischer Kajaksport" vom 18. Mai 1935 ist alles genau geschildert. Der Schriftführer war Dipl-.Ing.Richard Meisinger, eine Schlüsselfigur im Kanuslalom, national wie auch international. Willi Rabe, schreibt er, hatte die Idee, die er auf einem Straßenbahnfahrschein zwischen Alserstraße und Burggasse in Form einer Skizze festhielt. Mit seinen Klubkollegen von Ister Wien, Richard Meisinger, Fritz Brunner und anderen,veranstaltete er dann erstmalig am 29. April 1934 auf der Traisen in St. Georgen einen Slalom mit Kajaks, Faltbooten und Faltbootzweier. Gleichzeitig schreibt Max Vogt von seinem ersten Slalom und die Schriftleitung stellt eindeutig und sportlich die Urheberstellung klar. Man hätte in Österreich eben erst aus der Zeitung des Französischen Kanuverbandes 'La Riviere' von den Schweizern erfahren. Und diese wären eben die ersten gewesen.

Für Verwirrung sorgte im Jahre 1984 derselbe Richard Meisinger, der unter dem Titel '50 Jahre Kanu -Slalom in Österreich' vom 'Ersten Kanu-Slalom der Welt schrieb. Man möge Richard Meisinger verzeihen, wenn er ein halbes Jahrhundert später nochmals einen Anspruch, den er schon 1935 nicht mehr stellte, wiederholt, denn seine Verdienste um den Kajakslalom sind unbestritten. Vor allem durch seine Propagierung, die er persönlich bei den Vereinen, aber auch mit Aufsätzen in Zeitungen und Verbreitung von Fotos betrieb, hat er überall Interesse geweckt und die Entwicklung vorangetrieben. Er war Mitglied des ersten Slalomausschusses beim IRK, dem Vorläufer des Internationalen Kanuverbandes, der 1936 beim IRK Kongress in Berlin als eigene Wettkampfdisziplin anerkannt wurde.
Für die Festlegung der Regeln wurde ein neuer Ausschuss gebildet, in dem der Österreicher Brunner vertreten war und von dem die Regeln der österreichischen Kajakslalompremiere in der Hauptsache übernommen wurden. Das Verwenden von grünweißen und rotweißen Stangen gilt noch bis heute. Die Schweizer verwendeten ursprünglich Bojen.

Der erste österreichische Kajakslalom 1934,
der zweite weltweit

Die Bewerbe wurden im Faltboot und im Kajak ausgetragen, Rückwärtstore, die später eingeführt wurden, sind nicht erwähnt. Die Punktezuschläge bei Berührungen waren in 5 Kategorien eingeteilt, beispielsweise war die Berührung mit dem Paddel weniger gravierend als mit dem Körper und -man beachte- nur zwischen 2 bis 8 Sekunden wert. (Bei Toren, zu denen die Seilfähre benötigt wurde, gab es allerdings Strafen zwischen zehn und vierzig Sekunden).
Heben wir hervor, dass Meisinger bei dem ersten österreichischen und weltweit somit zweitem Slalom die Tagesbestzeit sowohl im Einer wie auch im Zweier fuhr, also der erste österreichische Slalomsieger überhaupt war.
Im gleichen Jahr 1934 gab es den zweiten Slalom in Wels. 1935 in Steyr und in weiteren drei Orten Östereichs, dann im nächsten Jahr schon sechs. 1935 startete man auch in Deutschland, erstmals in Zwickau.
Meisinger schreibt, dass er in den folgenden Jahren bis 1938 gebeten wurde in Agram und Bratislava die ersten Slaloms zu stecken und dass Italien und Polen ebenfalls Slaloms ausschrieben. Gefahren wurde mit Kajaks, mit Faltbooten und Canadiern und sogar für Zweier Faltboote war ein Bewerb vorgesehen.

Unterbrechung durch den 2. Weltkrieg - Neubeginn - Österreich dominiert

Auch während der Anfangsjahre des Krieges wurden noch Wettkämpfe ausgetragen, doch erst 1946 konnte in Genf wieder ein internationaler Slalom veranstaltet werden.
1947 fand am selben Ort die erste Europameisterschaft statt. Das Ergebnis: Karl Molnar (SWW Wien) siegte vor Hans Frühwirth (Naturfreunde Hainburg)
1946 waren im Auftrage des ICF neue Regeln ausgearbeitet worden, 1948 wurde eine ICF- Slalom Kommission ernannt und es wurde beschlossen, alle zwei Jahre Weltmeisterschaften zu organisieren.

Erste Weltmeisterschaft in Genf 1949,
die ersten Slalomweltmeister sind Österreicher

Die erste Weltmeisterschaft fand 1949 in Genf statt und die ersten Weltmeister bei den Frauen und Männern im Faltboot waren: Hedi Pillwein (SWW Wien) vor der späteren Seriensiegerin Fritzi Schwingl (die ein Jahr zuvor in London über 500 m die Bronzemedaille gewonnen hatte) und der Steyrerin Gerti Pertlwieser aus Steyr.
Othmar Eiterer, ebenfalls aus Steyr, siegte vor dem Hainburger Hans Frühwirth und dem Schweizer Werner Zimmermann.
Pertlwieser, Schwingl und Pillwein gewannen auch die Mannschaft der Damen während der erste Herren-Mannschaftsweltmeister von der Schweiz vor den Österreichern gestellt wurde.
Es waren also die Begründernationen, die am Anfang dominierten, doch sollte erwähnt werden, daß die Deutschen erst ab 1951 wieder im internationalen Kanusport antreten durften.
Die beiden Kanadierklassen wurden von Franzosen gewonnen.

Medaillenspiegel - 1. Slalom-WM Genf 1949
PlatzLandGoldSilberBronze
1Frankreich42-
2Österreich 331
3Schweiz 111


1941, ein 'Eskimoboot' meistert dank dem
tüchtigen Hammermüller die doppelten Hindernisse



1941, mit ganzer Kraft legt er sich ins Zeug:
Zagler aus der Steiermark



Othmar Eiterer, Forelle Steyr
Weltmeister 1949 in Genf und 1951 in Steyr



Gerti Pertlwieser von 'Forelle Steyr' wird
Slalom Weltmeisterin 1951 in Steyr



Medaillenspiegel - 2. Slalom-WM Steyr 1951
PlatzLandGoldSilberBronze
1Österreich531
2Frankreich 221
3Tschechoslowakei 121


Medaillenspiegel - 3. Slalom-WM Meran 1953
PlatzLandGoldSilberBronze
1Österreich311
2Tschechoslowakei 224
2Frankreich 22-
http://www.ifosta.de/Sport/Kanusport/11-InternationaleTiteltraeger/Weltmeister-Kanuslalom.html

Zweite Weltmeisterschaft in Steyr 1951 - Traumresultate

Der Kanuverein Forelle Steyr war es auch, die 1951 die zweiten Weltmeisterschaften ausrichten durfte, Weltmeisterschaften, die mit einem Ergebnis endeten wie es nur mehr unsere Skifahrer zustande bringen: 3 Österreicherinnen unter den ersten vier, 7 (sieben !) Österreicher unter den ersten 8.
Am Start waren 58 Herren aus 11 Nationen, wenn man Deutschland Ost und West getrennt zählt, 20 Damen, 10 C 1 Fahrer und 14 C 2 Fahrerinnen und Fahrer, denn damals konnte auch gemischt werden (Monsieur und Madame Gavinet René aus Frankreich zum Beispiel).
Weltmeisterin wurde Gerti Pertlwieser von der Forelle Steyr vor Fritzi Schwingl und der Deutschen Reifinger.
Bei den Herren siegte Hans Frühwirth (Naturfreunde Hainburg) vor Rudi Pillwein(SSW Wien) und dem Innsbrucker Rudolf Sausgruber. Auch in den Mannschaftsbewerben wurden die Österreicherinnen und Österreicher Weltmeister. Ein Triumph vor angeblich 10000 Zuschauern, die nicht nur die errichteten Tribünen, sondern auch die Hänge der Christkindlleiten entlang der Steyr bevölkerten und das größte Nachkriegsereignis feierten.



1951, 2. Slalom-Weltmeisterschaft in Steyr, Kugelfangwehr, Schlussteil des Slaloms

Komplizierte Regeln

Die Regeln der damaligen Zeit sahen Vorwärts- und Rückwärtstore, Schlingen und Barrieren vor, das "fehlerhafte" Passieren eines Hindernisses wurde mit 50 Strafsekunden, das Nichtpassieren mit 150 Strafsekunden bewertet. Diese wurden der Fahrzeit zugerechnet, es gab zwei Durchgänge, der beste wurde als Ergebnis gewertet.
Ganz klar, dass mit diesen Regeln der Grundstein für unzählige Proteste in den folgenden Jahrzehnten gelegt war. Nicht nur das, auch die Zuseher mussten oft stundenlang auf das Ergebnis warten.
Ein Beispiel für die Schwierigkeit der Torrichter war die "gedachte" Linie bei den gehängten Torstangen, deren Unterschreiten als Fehler gewertet wurde. Dazu kam, dass die Zettel der Torrichter mühsam eingesammelt werden mussten und so ist die Kritik im "Deutschen Kanusport" vom 15. 8. 1951 über die Steyrer WM, dass erst nach drei Stunden die Endwertung feststand, zwar zu verstehen, viel besser ging es aber dann später nicht.

Neue Materialien

Gefahren wurde in drei Bootsklassen: Faltboot, Kanadier Einer und Kanadier Zweier. Letztere waren aus Holz, doch erschienen schon 1955 die Franzosen mit Kunststoffbooten in dieser Klasse. Das Faltboot hielt sich noch bis 1963, der WM, bei der der letzte Bewerb im Faltboot durchgeführt wurde.
Parallel am gleichen Ort wurden bis in die 80 Jahre die Abfahrtsbewerbe ausgetragen und es war normal, dass die Athleten beide Bewerbe fuhren. Kurt Preßlmayr, Forelle Steyr, war der sechste österreichische WM-Titelträger im Slalom und das 1965 in einem Eigenbau aus Kunststoff. Er gewann im gleichen Jahr auch die Regatta und dürfte wohl der einzige bleiben, der Slalom- und Abfahrtsweltmeister gleichzeitig wurde. 1953 war vor ihm noch Fritzi Schwingl aus Wien und nach ihm noch Norbert Sattler und Peter Fauster, beide vom KV Klagenfurt Einzelweltmeister. Zweimal - 1953 ( Grafetsberger, Steyr, Herbist, Wien, Sausgruber, Innsbruck) und 1971 ( Preßlmayr, Steyr, Sattler, Klagenfurt, Schlecht, Steyr) siegte Österreich in der Mannschaft.



1962 und 1964, Kurt Presslmayr von der 'Forelle Steyr' ist 4facher Weltmeister im Slalom und in der Regatta

Verbesserte Regeln?

Zu der Zeit waren die Regeln bereits mehr auf Dynamik im Renngeschehen aufgebaut, Rückwärtstore oder Barrieren gab es nicht mehr, aber die Fehlerbewertung mit Zehner, Zwanziger, 50er und 100er trug noch immer nicht der tatsächlichen Qualität des Fahrers Rechnung. Gewertet wurde nach wie vor nur der beste Durchgang.
Auch die heutigen Regeln, die nur mehr 2er und 50er Bestrafungen vorsehen, die das Unterschneiden von Torstangen erlauben und nach denen beide Durchgänge zusammen gewertet werden beeinträchtigen noch immer die objektive Fairness des Bewerbes.
Schon längst hätte meines Erachtens die Gestaltung der Tore selbst so geändert werden sollen wie es anlässlich unseres (Aumayr -Steinwendtner) ersten Reformversuches 1978 * in Lofer in Form des Grand Prix gezeigt wurde: die Stäbe, damals Kunststoffstäbe von den Skifahrern, hängen starr mittels eines Kastens befestigt, bis ins Wasser. Die Berührung von innen hat keine Strafpunkte zur Folge. Ein Verfehlen führt zu Disqualifikation. Nur so kann der Einfluss von Wind und Wasserpulsierung ausgeschaltet und damit die reine Leistung des Fahrers fair bewertet werden. Die fantastischen Leistungen der heutigen Sportler verdienten mehr Begeisterung und Beachtung und dafür ist schnelles Verstehen und Fairness der Regeln eine Voraussetzung. Zwei Strafpunkte beim Hauch einer Berührung, die oft nicht aus dem Verschulden des Fahrers kommt, verdreht die wahren Kraftverhältnisse in einem Sport, der wie so viele die Zeitunterschiede nur mehr im Zehntel- und Hundertstelbereich hat. Immerhin wurden die Berührungspunkte seither stark verringert und auch die Forderung nach dem Zusammenzählen der Laufzeiten wurde erfüllt.
Aus den einfachen Anfängen im vorigen Jahrhundert mit den langsamen Faltbooten und den schwerfälligen Kanadiern wurde ein unglaublich rasanter, fast artistischer Bewerb, der auch seit 1972 (mit 20jähriger Unterbrechung) olympisch ist. 2008 wurde erstmals seit 1933 (!) die Länge der Boote verkürzt, was wohl zu veränderten Streckenführungen und nochmaliger Temposteigerung führen wird.
Die Fernsehübertragungen mit eingeblendeten Zeiten und Fehlern zeigten wunderbare Bewerbe auf total künstlichen Anlagen, die man sogar (Athen) auf ein ehemaliges Flugfeld gestellt hat und angeblich gehörten die Übertragungen bei Olympischen Spielen zu den von den meisten Ländern gewünschten. Eine Voraussetzung für internationale Bewerbe ist heutzutage diese permanente künstliche Slalomstrecke, die wir leider in Österreich noch nicht haben. Allerdings könnten auch bei uns wie in Frankreich beim Verbauen der Flüsse durch Kraftwerke sehr leicht und kostengünstig ähnliche Strecken entstehen, wenn dafür der politische Wille da wäre.
Ebenso nötig ist in unseren Tagen ein Ganzjahrestraining für die Weltklasse und selbstverständlich müssen die Sportler Profis sein, denn das Training und die Rennen sind ganzjährig in aller Welt. Und daher spielt Geld immer mehr Rolle in der Vorbereitung und in der Betreuung.
Heute sind bei einer WM bis zu 80 Nationen am Start - 1951 waren es elf -und die Anzahl der Teilnehmer machen, Qualifikationen, Semifinale und Finale nötig. Bei Weltcuprennen sind oft bis zu 150 Teilnehmer in einer Klasse am Start und man kann sagen, dass in fast 8 Jahrzehnten der Slalom in der Sportwelt eine dominierende Rolle spielt wenngleich auf dem Wilden Wasser immer neue Bewerbe ins Leben gerufen werden.
PS: Neue Regel: es wird wieder der beste von Durchgängen gewertet.

Wolfram Steinwendtner, Salzburg Juni 2011
* 'Plädoyer für eine Weiterentwicklung des WW Slalom' in Österreichs Kanu-Sport 9/10 1978

(Quellenangabe: Österreichischer Kajaksport Nr. 2/ V. Jahrgang vom 18.5.1935 M.Vogt,W.Raabe, Der Wasssersportfreund Nr. 6/7 1935, Kanusport Nr.21 1983 R.Renner, Österreichs Kanusport. April, Mai, Juni 1984, R. Meisinger, Bericht von W. Steinwendtner)

Dkfm. Wolfram Steinwendtner

Ehemaliger österreichischer Slalomfahrer der Mitte der 1950er Jahre an den Start ging. Er gewann eine Bronzemedaille im CII Kajakslalom Mannschaft bei den ICF-Kanuslalom-Weltmeisterschaften in Tacen/Jugoslawien.
OKV-Vizepräsident und Ehrenpräsident im 'Sportverein Forelle Steyr'


Festschrift, Slalom Weltmeisterschaften, Steyr, 1951



Zum Geleit!
In der heutigen Zeit, deren politische Zerrissenheit dauernd die Gefahr neuer kriegerischer Konflikte heraufzubeschwören scheint, gehöhrt der Sport zu jenen Interessengebieten der Menschen, auf denen Verständigung und Versöhnung, selbst zwischen Nationen ganz entgegengesetzter politischer Systeme, durchaus möglich sind. ...So bildet der Sport, neben den Vorteilen der körperlichen und charakterlichen Ertüchtigung für den Einzelnen, eines der wichtigsten Mittel, um die Gemeinschaft der Nationen in friedlicher Gesinnung einander näher zu bringen und mit gegenseitiger Achtung zu erfüllen.
Ich freue mich deshalb immer, wenn sich auf dem Boden Oesterreichs die Sportler der Welt zu friedlichem Wettstreit zusammenfinden, und ich begrüße diesesmal im Besonderen die in- und ausländischen Vertreter des Paddelsportes, denen ich die besten Erfolge bei der Slalom-Weltmeisterschaft wünsche. (Leopold Figl, Bundeskanzler)

WM 1951 Ergebnisliste
Teilnehmende Nationen:
Belgien, Tschechoslowakische Republik, Dänemark
Deutschland Ost, Deutschland West
England, Frankreich, Jugoslawien, Luxemburg, Schweiz, Österreich

Ehrenschutz:
Herr Bundeskanzler Dr.h.c.Ing. Leopold Figl
Herr Bundesminister Dr. Felix Hurdes
Herr Landeshauptmann Dr. Heinrich Gleißner
Herr Bürgermeister Ing. Leopold Steinbrecher

Veranstaltungs-Komitee u.a.:
Präsident der SCF, Charles de Coquereaumont, Paris
Präsident der 'Forelle' Steyr, Kommerzialrat Dir. Walter Glöcker

Sportliche Leitung:
Verbandspräsident des ÖPV, Josef Stöger, Dr. H. Kletzer, Wien
Vizepräsident der 'Forelle' Steyr Baron Maximilian Novak-Arienti

Rundfunkübertragung:
Sender Rot-Weiß-Rot, Ing.Nußbaumer

Ergebnisse:
Einer-Kajak Männer:
1. Hans Frühwirth, AUT
2. Rudolf Pillwein, AUT
3. Rudolf Sausgruber, AUT

Einer-Kajak Frauen:
1. Gerti Pertlwieser, AUT
2. Fritzi Schwingl, AUT
3. Anni Reifinger, GER

Einer-Kajak-Mannschaft, Männer:
1. AUT: Othmar Eiterer, Hans Frühwirth, Rudolf Pillwein
2. GER: Albert Krais, Erich Seidel, Ernst Sonntag
3. SUI: Werner Zimmermann, Jean Engler, Eduard Kunz

Einer-Kajak-Mannschaft, Frauen:
1. AUT: Gerti Pertlwieser, Heidi Pilwein, Fritzi Schwingl
2. GER: Anni Anwander, Liesl Fischer, Anna Reifinger
3. SUI: Elsa Oderholz, Madeleine Zimmermann, Eva Speck

Einer-Canadier Männer:
1. Charles Dussuet, SUI
2. Jaroslav Yana, TCH
3. Jacques Marsigny, FRA

Einer-Canadier Mannschaft:
1. TCH: Vaclav Nic, Jaroslav Vania, Jan Pecka
2. FRA: Pierre Biehler, Jacques Marsigny, Roger Paris

Zweier-Canadier Mannschaft:
1. FRA: P. d'Alencon/Deux, J. Musson/A. Pean, C. Neveu/R.Paris
2. TCH: V. Havel/J. Pecka, Berdyck/Fiala, V. Nic/J.Sulc
3. SUI: Dufour/Esseiva, C. Dussuet/Deglise, Junod/Roessinger


Kanuslalom in Deutschland

Die Anfänge des deutschen Kanuslalom, 1956

Wer von den alten Kanusportlern denkt nicht gern zurück an die ersten Anfänge des Kanu-Slaloms? Wem aber ist bewußt, dass es schon oder erst 20 Jahre her ist, seit dem Tage, an dem zum ersten Male farbige Stangen und Scheiben über den Wellen der Mulde aufgehängt wurden? Wenige hundert Meter oberhalb der heute zu den stärksten Naturstrecken zählenden Zwickauer Wettkampfstrecke startete im Frühjahr 1936 ein kleines Grüppchen Kanusportler zum ersten deutschen Kanu-Slalom. Freilich ging es anders zu als heute, breit waren die Tore und schwerfällig die Boote. Eins aber ist damals wie heute dasselbe geblieben: die Begeisterung der Sportler für ihre Sportart, das Überwinden aller Schwierigkeiten und das Streben der Älteren, der Jugend Möglichkeiten zu schaffen, diesen schönen Wettkampfsport ausüben zu können.

Viele Sportler und Funktionäre kamen und gingen, einer aber ist damals wie heute der Initiator und Repräsentant des deutschen Kanu-Slaloms:
Verdienter Meister des Sports Rudi Landgraf. Er war es, der 1936, nachdem er über Wlalom-Wettkämpfe auf dem Wasser in der Schweiz gelesen hatte, sofort daran ging, auch in Deutschland diese Sportart zu entwickeln und zu fördern. Unermüdlich stellte er Jahr für Jahr seine ganze Freizeit zur Verfügung, organisierte und war selbst einer der erfolgreichsten Wettkäpfer und ruhte nicht eher, bis überall in Deutschland die Begeisterung für diese neue Sportart blühte.

Schon 1937, also nur ein Jahr später, sah Zwickau den ersten internationalen Wettkampf, der Erfahrungen genug erbrachte, um darauf die ersten internationalen Wettkampfregeln aufzubauen. Rudi Landgraf zur Seite stand, wie noch heute, wenn es in Zwickau einen Slalom zu organisieren gibt, treu und arbeitsfreudig Heinrich Greim. Aber noch ein Name soll erwähnt werden, ohne dadurch das Verdienst vieler Pioniere des Slalomgedankens schmälern zu wollen.
Wilhelm Engelbrecht, der leider dem zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel [Anmerkung: gestorben in der Kriegsgefangenschaft in Kursk 1946]. Ihm gelang es, in enger Zusammenarbeit mit Rudi Landgraf, den Kanu-Slalom auf die Flachlandgewässer zu verpflanzen, auf Strecken, die erst nach starker Veränderung des Flussbetts Wettkämpfe zuließen oder auf denen das Ausstecken der Hindernisse eine kleine Wissenschaft für sich wurde.

1938 startete der erste Flachland-Slalom auf der 'Wilden Saale' in Halle und fand sehr bald in Mitteldeutschland starke Verbreitung. Nun stiegen die Zahlen der Wettkämpfe unablässig. (Quelle: DKSV Kanu-Sport 3, Jahrgang 4, 1956)


Wegbereiter des Kajakslaloms in Deutschland

Ferdinand Staelin, Vorsitzender des IKSA und erster Kajakslalomreferent im DKV, war der geistige Vater des Kajakslaloms in Deutschland. Im Bereich der Organisation und des Streckenaufbaus taten sich besonders C.I.Luther (München), Rudi Landgraf (Zwickau), Alfred Waldheim (Breslau), Theo Bock, Max Schmid und Hugo Schmidt (alle München) hervor. Letzterer machte sich insbesondere mit Berichten im Kanusport über Strömungslehre und Kampfrichterschulungen und um die Theorie im Slalomsport verdient.
Wer aber waren die Männer und Frauen in den Booten und auf dem Wasser? Die Nr. 1 war eindeutig Rudi Landgraf, es folgten Renz (Ulm) und Wunderlich (Glauchau), Tussing (Düsseldorf), Linsmaier (München), Gächter, Hofmann (beide Ulm) und Sonntag, Hartinger, Hammermüller, Uhlmann (alle Müchen). Beim schwachen Geschlecht, die beim ersten Wettkampf (München, 29.08.1937) überhaupt nicht mit der Strecke zurechtkamen wäre zu nennen: Kemeter (München), Landgraf (Zwickau), Wohlschlager (München), Hartig (Glauchau) und Ott (Ulm).
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurden dem DKV, oder wie er nach einer Neuorganisation des deutschen Sportes hieß: Fachamt Kanusport, die Slalommänner der ersten Stunde eingegliedert: Brunner, Meisinger (Wien), im Bereich der Organisation und die Sportler Kalisch (Enns), Vogler, Popovich, Floh und Frühwirth (alle Wien).
Mit dem Jahr 1938 war dem Kajakslalom der endgültige Durchbruch gelungen. Im Jahre 1939 wurden im Gebiet des Deutschen Reiches bereits 14 Slalomwettkämpfe, davon 2 internationale in Zwickau und München sowie Jugendmeisterschaften im Kajakslalom in Ulm ausgerichtet.
Eine Deutsche Meisterschaft gab es in diesen Jahren noch nicht. Erst ab dem Jahre 1941 wurden bei mehreren Wettkämpfen in Zwickau, München und Steyr sogenannte Reichsbeste ermittelt.
Der ungeahnten Entwicklung im Slalomsport sezte der 2. Weltkrieg ein vorläufiges Ende. Erstaunlich sind trotzdem die statistischen Zahlen der letzten Kriegsjahre. 1940 wurden 17 Slalomveranstaltungen ausgerichtet. 1941 stieg diese Zahl auf 31 und 1942 auf 37 an. Noch im vorletzten Kriegssommer fanden 29 Slalomveranstaltungen statt.
In den Jahren 1944 und 1945 wurden im Deutschen Reich praktisch keine Kanusportveranstaltungen ausgerichtet. Die Träger unserer Sportart waren an der Front und wurden für Sportveranstaltungen nicht mehr beurlaubt. (Quelle: 50 Jahre Kanuslalom, Rolf Renner & Zorneding, Kanusport Nr. 21/83 Seite 477)


Eine Kajak-Slalom-kritische Betrachtung, 1937

Die kanusportlichen Wettkämpfe des Jahres 1937 zeichnen sich durch Vielseitigkeit aus. Nach der Ausrichtung des Kanusportes auf die olympischen Regatten im Jahr 1936 kommen jetzt auch wieder alle die anderen Wettkampfarten stärker zum Wort. In verschiedenen Gauen wurden Patrouillenfahrten veranstaltet, Schlesien meldete einen neuartigen Kanuwettkampf und die Gaue Sachsen und Bayern führten Kajak-Slalom-Wettkämpfe durch.

Vor Jahresfrist ohne einheitliche Wettkampfbestimmungen hat sich diese neue Art kanusportlichen Wettkampfes im Jahr 1937 einen großen Kreis von Anhängern erworben. In Deutschland am 2. Mai erstmals in Zwickau als internationale Veranstaltung ausgetragen, in der Tschechoslowakei am 9. Mai und in Italien am 27. Juni durchgeführt, hat sich der Kajak-Slalom in kürzester Zeit auch im internationalen Kanusport durchgesetzt.

Als wir in München auf dem Floßkanal am Vormittag des 27. Juni, des Tages der Deutschen Faltbootmeisterschaften, den 1. Münchner Kajak-Slalom unternahmen und ein ungemein hoher Prozentsatz selbst bester Wildwasserfahrer an der schweren Wertungsstelle des 'Schauckelpferdes' aussteigen mußten und damit aus dem Wettkampf ausschied, da konnte man verschiedentlich den treffenden Ausdruck 'Gemein, aber fein' hören. Wir haben hier bei diesem Kampf auf der mit Wertungsstellen gespickten Floßkanalstrecke zum erstenmal in der Geschichte des Kajak-Slaloms feststellen müssen, daß man auch zu viel der Schwierigkeiten bringen kann. Es soll nicht heißen, daß man die Strecke wesentlich leichter legen muß. Durch die Länge der Kampfbahn (1200 Meter) und die rasche Aufeinanderfolge der Wertungsstellen waren die Wettkämpfer zum Teil so ermüdet, daß sie nicht mehr die Möglichkeit hatten, die gegen Ende der Kampfbahn liegende schwerste Wertungsstelle noch fehlerfrei zu durchfahren. Eine ähnliche Erscheinung ergab sich beim Zwickauer Kajak-Slalom vom 2. Mai, wo eine lange Stromaufstrecke für die Fahrer notwendig war, die eine Wende schlecht genommen hatten und dadurch weit stromab trieben. Hier wie dort schieden durch die Härte einzelner Kampfbahnabschnitte beste Fahrer aus. Wir werden aus diesen Erwägungen heraus in Zukunft die Wettkampfstrecken allgemein nicht über 800 Meter lang machen dürfen, selbst wenn wir dadurch - wie z.B. auf der Floßkanalstrecke - auf eine Floßgasse als Wertungsstelle verzichten müssen.

In Zwickau und auf der tschechoslowakischen Schwarza bei Brünn hatten wir den freien Flußlauf als Wettkampfstrecke, in München und beim italienischen Kajak-Slalom bei Mailand Kanalstrecken mit darinliegenden, durch küstliche Einbauten hervorgerufenen Schwällen und Floßgassen. Daß freies Flußbett mit seinen Wechsel idealer ist als kanalisierte Strecken, liegt auf der Hand. Aber selbst auf Strecken mit glatten Ufern lassen sich durch Markierungsbehelfe all die Möglichkeiten schaffen, womit ein routinierter Fahrer auf dem Wildfluß rechnen muß Das hat sich auf der Münchner Strecke, mit ihren Seilfährenstück, mit ihren Schrägtoren usw., deutlich gezeigt.



Eine strenge Punkterichterin inmitten aufmerksamer Zuschauer; es ist unsere Mitarbeiterin Maria Kirchgeßner




Und nun zu den Fahrern.
In allen Fällen haben wir es mit Ausnahme der österreichischen und bis zu einem gewissen Grad auch der sächsischen Kameraden mit Kajak-Slalom-Neulingen zu tun, die alle mit großem Idealismus an die Sache herangingen, aber die Schwierigkeit eines Kajak-Slaloms weit unterschätzten.

In Zwickau waren die beste deutsche Wildwasserfahrer am Start, Leute, die Erstbefahrungen in Jugoslawien und Südfrankreich hinter sich hatten, die aber hier gänzlich versagten. In München mußten eine ganze Reihe bester Isarkenner und bester Wildwasserleute infolge Kenterung ausscheiden. Woran liegt dies? Man hat die Beobachtung machen können, daß ein Großteil der Fahrer den plötzlichen Übergang vom Stau zur reißenden Strömung nicht ertragen kann und hier kentert. Wie oft kommt uns auf schwerstem Wildwasser eine ähnliche Lage vor? Wer hat noch nicht im Stau gelegen hinter einem Felsblock und mußte sein Boot ebenso wie an diesen Kajak-Slalom-Wertungsstellen plötzlich hinaus in die reißende Strömung steuern? Hier zeigten beim Münchner Kajak-Slalom z.B. die Ulmer Fahrer eine bemerkenswerte 'Standsicherheit', die zweifellos von ihren vielen Fahrten um die breiten Widerlager der Ulmer Eisenbahnbrücke herrrührt.



Zwischenfall im 'Schaukelpferd'

Wie oft ist schon geschrieben worden, 'beim Kajak-Slalom kommt es weniger auf das wilde Darauflosfahren als auf überlegtes Fahren an', und was konnte man bei unseren deutschen Kajak-Slaloms zuweilen sehen! Wild darauf losgeschossen, Wertungsstellen überfahren, mit Zeitverlust wieder stromauf oder aus Kraftmangel keine Möglichkeit mehr, eine überfahrene Wertungsstelle zu wiederholen und damit: Ausscheiden. Auch hier haben wir Musterbeispiele des vorbildlichen Fahrers. Von den Münchner Fahrern sei der junge Kemeter genannt, der allerdings unter nicht ganz vorschriftsmäßiger Anleitung seiner Mutter die Wertungsstellen ruhig und sicher anfuhr und die meisten auch sicher meisterte. Den sächsischen Fahrern kam hier ihre Kajak-Slalom-Erfahrung zugute. Wunderlich wie Landgraf fuhren sicher und mit Ruhe an. Sie, die sie die Isar erst am Tag vor dem Wettkampf kennenlernten, meisterten all die Strömungswechsel vorbildlich und fuhren die meisten Wertungsstellen rein, ebenso wie der junge Münchner Kajak-Slalom-Säugling Linsmaier, der sich mit seiner Leistung einen zweiten Platz erringen konnte.

Um zur internationalen Klasse der österreichischen Garde aufrüsten zu können, brauchen wir Geduld und eiserne Arbeit an uns selbst. Das werden jetzt noch den den beiden Kämpfen in Deutschland, bei denen aus zahlreichen Gauen des Reiches Wettkämpfer erschienen waren, alle Beteiligten wissen und sich danach richten. Und wenn im nächsten Jahr das Fachamt Kanusport zu neuen Kajak-Slalom-Wettkämpfen aufruft, dann werden sich bestimmt noch mehr Kämpfer am Start einfinden und die Leistungen werden bis dahin größere geworden sein. Dann werden wir auch die Möglichkeit haben, von Jahr zu Jahr die Kampfbahn schwerer auszustecken. Die Mädels von der Zunft der Kajak-Slalom-Fahrer mögen aber jetzt schon die Gewißheit mitnehmen, daß wir sie nicht mehr über den gleichen harten Weg schicken, den ihre Kameraden nehmen müssen.

Text: Ferdinand Staelin, Fotos: Cil und Hus, Kanu-Sport, 1937, S.422-423.


Schweiz - Mittelländer Kanu-Club Aarau

Der Mittelländer Kanu-Club (damals Faltbootklub Mittelland) richtete 1933 den weltweit ersten Kanuslalom aus. 1948 folgte die Organisation des ersten Wildwasser-Abfahrtsrennen und 1977 die Durchführung des ersten Akrobatik Wettbewerbs. (www.mika-aarau.ch)



1. Slalom-Weltmeisterschaften 1949 in Genf/Schweiz (Fotos: 50 Jahre ICF)


Salzamarathon

Salzamarathon 1971

Der Versuch der TVN-Paddelgruppe Wien eine Wildwasser-Langstreckenregatta zu veranstalten ist bestens gelungen. Am 10. und 11. Juli 1971 war die steirische Salza Austragungsort des 'Salamarathons 1971'.
Samstag, den 10.Juli, 15:30 Uhr, erfolgte bei herrlichem Wetter der Start der Rennen auf der verkürzten Strecke von Brunntal bis Fachwerk. Das Rennen der männlichen Jugend im K1 wurde vom Start bis ins Ziel von Gerhard Peinhaupt, Forelle Steyr, angeführt. Er siegte in überlegener Manier und spornte seinen Klubkameraden Franz Zeilner zu einem hervorragenden zweiten Platz an.
Das Rennen der Damen wurde eine Beute der deutschen K1-Weltmeisterin Annemie Amslinger (SV-Gendorf) vor unserer C 2-Mix Weltmeisterin Hanneliese Spitz.
Die Altersklasse der Herren gewann Erich Schepp (Wassersportklub Düsseldorf) vor Bruno Skorepa, ÖAV Tulln. Das C 2-Mix Rennen gewann das Ehepaar Kretzer vom UKK Wien.
In der offenen Bootsklasse I zeigten Vater und Sohn Strohmeier, dass man auch mit Skijaks Wildwasser befahren kann. Vater Harald Strohmeier ist uns allen noch als ganz hervorragender Retter aus den ehemaligen Salzawirbeln aus den Tagen der Wildwasserwoche Groß-Reifling bekannt.



Am Sonntag, den 11. Juli, herrschte schon eine Stunde vor dem Start reges Treiben am Startplatz. Als Starteinrichtung wurde ein mit Fähnchen versehenes Seil über die Salza gespannt. Um 10 Uhr wurde diese Startvorrichtung hochgezogen und rund 45 Wettkämpfer versuchten vom Start weg eine günstige Position zu erkämpfen.
Im Ziel wurden inzwischen alle Vorbereitungen für das Eintreffen der Fahrer abgeschlossen. Med.-Rat Dr. Bonta, der uns Paddlern so freundlich gesinnte Arzt aus Wildalpen, steht mit seinem Funkgerät zur Verfügung.
Zwei Stunden und 11 Minuten nach dem Start paddelt Manfred Bock (KVK Klagenfurt) mit kräftigen Schlägen, so als ob das Rennen eben erst begonnen hätte, durch den Stausee Richtung Ziel. Die Punktewertung gewann Hans Schlecht (ATSV Steyr). Sieger der C! wurde Franz Szöke vom TVN Höflein. Bester C" wurden Valenta-Schkworz vom PSV Wien. Ausgezeichnete Leistungen boten auch die K 1-Junioren. Schnellster war Rainer Bachner vom ATSV Steyr.
Den Abschluß bildete die stimmungsvolle Preisverteilung in Wildalpen. Ganz Wildalpen war auf den Beinen und die Wildalpener Musikkapelle sorgte für den entsprechenden musikalischen Hintergund. (Österreichs Paddelsport, Nr. 5, 1971)





Weltmeisterinnnen unter sich Annemarie Amslinger (links im Bild) und Hanneliese Kremslehner (früher Spitz)

Salzamarathon 1972

10. und 11. Juni. Der Marathon hat eine Streckenlänge von 40 km, wobei die Damen und Jugend B eine Verkürzung von ungefähr der Hälfte fuhren. Start oberhalb Brunn, Ziel Salzamündung beim Stausee Enns/Salza.



K 1 Herren Meisterklasse: Helmut Bernhard, Forelle Steyr 2:04,59
K 1 Herren Junioren: Peter Waldbrunner, UKK Wien 2:08,48
C 2 Herren Meisterklasse: Günter Kieler-Walter Kieler, KC Schladming 2:017,08
C 1 Herren Meisterklasse: Franz Szöke, TVN Höflein 2:26,46
K 1 Damen Meisterklasse: Annemie Amslinger, SV-Gendorf/BRD 54:52,2
K 1 Jugend B: Peter Haas, ÖAV Tulln 52:28,5
K 1 Herren Altersklasse I: Reinhold Bauer, KKR/BRD 53:30,0
K 1 Herren Altersklasse II: Helmut Kiegerl, KC Schladming 55:37,8
Offene Bootsklasse: Martin Lackner, KC Leoben 57:30,0

Es gab noch drei geheime Wertungsstellen bei der Punkte vergeben wurden und zwar bekam sie der, der die längere Zeit in der Führung war. Durch die souveräne Fahrweise von Helmut Bernhard, der ca. bis zum ersten Drittel an zweiter Stelle lag, sich aber dann vom Feld distanzierte, konnte in gleicher Punktezahl mit Helmut Glaser diese Wertung gewinnen. (Österreichs Paddelsport, 1972)

Salzamarathon 1973



Die Paddelgruppe Wien des TVN führt gemeinsam mit dem ASKÖ Wien am 7. und 8. Juli 1973 den nun schon traditionellen Salzamarathon auf der steirischen Salza durch. Die Strecke für die Damen, Jugendlichen und die Altersklasse ist ca 20 km lang. Der Start erfolgt am 7. Juli 1973 um 15:30 Uhr oberhalb von Brunn und endet in Fachwerk. Die Herren-Meisterklasse und die Junioren starten am 8. Juli 1973 um 10 Uhr ebenfalls oberhalb von Brunn, fahren jedoch bis zur Mündung der Salza in die Enns, also rund 40 km. Wie in den Vorjahren wird auch heuer wieder der Start in Form eines Massenstartes erfolgen. Dadurch haben sowohl die Zuschauer als auch die Aktiven jederzeit einen Überblick über die Position der einzelnen Teilnehmer.(Österreichs Paddelsport, Nr. 5, 1973)

Salzamarathon 1975

K 1 Herren Meisterklasse: Hans Schlecht, ATSV Steyr
K 1 Herren, Allgemeine Klasse: Jürgen Krüger, TSV Schongau/BRD
K 1 Herren, Altersklasse: Heinz Dopsch, KV Klagenfurt
K 1 männliche Jugend: Gerhard Toros, Forelle Steyr
C 1 männliche Jugend: Christian Broditzky, TVN Höflein
K 1 Damen: Annemie Amslinger, SV Gendorf/BRD
Offene Bootsklasse K2: Peyerl/Tremba, Forelle Steyr
(Österreichs Paddelsport,1975)

Fotos: Annemarie Amslinger und Österreichs Paddelsport


Arkansas River Race

Geschichte

Jedes Jahr im Juni (Stand 2020) findet das FIBArk oder 'First in Boating the Arkansas' statt.

Am 19. Juni 1949 fand das erste Rennen von 57 Meilen auf dem Arkansas River von Salida, durch den Royal-Gorge-Canyon, bis Canon City statt. 'Eine Einladung zum Tod' behaupteten die Bootsfahrer. Von den 23 Teilnehmern erreichten 1949 nur zwei erfahrene Schweizer die Ziellinie. Im darauffolgenden Jahr wurde das Rennen auf 45 Meilen (ohne Royal-Gorge-Canyon) verkürzt. Im dritten Jahr wurden die Portagen ausgelassen und das Rennen auf 25,7 Meilen verkürzt.

Weltklasse-Athleten wurden nach Salida eingeladen und im Laufe der Jahre kamen Bootsfahrer aus Frankreich, Deutschland, Österreich, Belgien, Schottland, England, Israel, Italien, Mexiko, Kanada, der Schweiz, Tschechoslowakei und den USA.

1953 wurde die erste Wildwasserslalomveranstaltung auf dem nordamerikanischen Kontinen ausgetragen. 1954 wurde der Slalombewerb von der American Canoe Association und der Internationalen Canoe Association offiziell genehmigt. (http://www.fibark.com/history/)



Salida in Colorado wurde zum Geburtsort des Wildwasserrennsports in den USA

Filme:

Konrad Klingelfuss - Arkansas River Race, 1949
Public Domain Footage - Arkansas River Race, 1951



Auch heuer wieder Arkansas Sieg, 1968



Franz Baier aus Braunau gewann am 16. Juni 1968 das Arkansas-River-Rennen auf der schon traditionellen 41,5 km langen Streicke bei Salida/Colorado Springs in den USA. Baier bewältigte den mit Stromschnellen und Felsen gefährlich bestückten Kurs in 2:18 Stunden. Er war damit um 1:59 Minuten schneller als der Schweizer Hans Hunziker, den dritten Platz belegte dessen Landsmann Hans Zeder in 2:20,07. (Österreichs Paddelsport 1968)

Siegerin und Sieger aus Obb. und Österreich:

  • 1953, Sieger Erich Seidl, München
  • 1955, Sieger Rudolf Pillwein, Österreich
  • 1956, Mandi Rupp, Siegi und Fritz Holzbauer gewannen die Mannschaftswertung (alle Rosenheim)
    Siegerin Fritzi Schwingl, Österreich
  • 1957, Sieger Rudolf Klepp (Österreich) mit neuem Streckenrekord
  • 1960, Sieger Eduard Kahl, Österreich
  • 1962, Kurt Preßlmayer (Österreich) gewann Slalom, Flußabfahrt und Kombination
  • 1965, Franz Hiebler, Österreich
  • 1968, Sieger Franz Baier, Österreich
  • 1973, Platz 2 für Peter Waldbrunner, Österreich
Aufzählung der SiegerInnen ist nicht vollständig.



Arkansas River Race 1973 (Österreichs Paddelsport 1973)


1922, Faltbootregatta auf der Enns

Angeregt durch Altmeister Pitschmanns rege Propaganda für den Kajaksport auf der wilden Enns veranstalteten die rührigen Germanen in Steyr am diesjährigen letzten Septembersonntag eine gelungene Faltbootregatta auf der ungefähr 30 km langen Strecke Losenstein-Steyr.
Trotz des sehr kurz gewählten Nennungstermines hatte sich hierzu eine ganz ansehnliche Paddlerschar eingefunden.
Aus Bayern waren vier Herren und eine Dame vom Klub der Münchner Kajakfahrer, ferner drei Herren der Münchner Faltbootabteilung des Münchner Männer-Turnvereins gekommen. Ihrem Führer, dem als schneidigen Onkel Alfons bekannten Fahrwart Heinzinger, hatte die kurzsichtige Salzburger Paßbehörde den Grenzübertritt (angeblich wegen seines verwaschenen und daher unleserlichen Reisepasses) verweigert.
Von Wien waren außer Oberkommisär Pitschmann noch die zwei Meisterschafts-Senioren des Rudervereins Pirat, Wagner und Solomon, sowie die österreichische Schwimm-Meisterin Frau Reißner und ihr sieggewohnter Gemahl, erschienen.
Aus Linz nahm Meister Weinzinger, der Gründer des Schnecken-Kajakklubs, mit einem Mitglied teil.
Die meisten Teilnehmer trafen bereits Samstag in Steyr ein, wo sie von den gastfreundlichen Germanen schon am Bahnhofe herzlich begrüßt und in bereits vorbereitete Bürgerquartiere geleitet wurden.
Für das Bootgepäck der Teilnehmer war gegenüber dem Bahnhofe eine praktische Gepäckablage eingerichtet.
Der Abend versammelte Gäste und Gastgeber in der reich beflaggten Stammkneipe des Germanen-Rudervereins zur festlichen Begrüßung und gemütlichen Unterhaltung. Es verlautet, dass die Turmuhren der alten Eisenstadt schon klein und dann größer geschlagen hatten, als die letzten Teilnehmer, singend und in brüderlicher Umarmung, heimwärts zogen.
Nichtsdestoweniger war alles pünktlich am Bahnhofe versammelt, als um 7 Uhr früh der Zug die Teilnehmer nach Losenstein hinauf zum Start abholte.
Nach der Ankunft entwickelte sich dort auf einer knapp am Flusse gelegenen Wiese ein fröhlicher Aufbauwettbewerb außer Konkurrenz, den die flinken Münchner haushoch für sich entscheiden konnten. Punkt 10 Uhr erfolgte der Start des ersten Kajaks, dem nun in Abständen von je einer Minute die anderen Boote folgten. Von prächtigem Wetter und hohem Wasserstande (+1,1 m) begünstigt, kamen fast alle Teilnehmer anstandslos über die stellenweise sehr felsige und stromschnellenreiche Strecke.
Nur die Deckabschlüsse (die sich sonst auf Donau, Inn und Isar vorzüglich bewährt hatten) vermochten den heimtückisch wilden Ennswellen nicht einwandfrei standhalten, so dass die meisten Teilnehmer zum öfteren 'Auswassern' genötigt wurden.
Das große Interesse, welches die Ennstalbewohner der 1. Wildwasser-Regatta entgegenbrachten, bewiesen die mit Zuschauern dicht gefüllten Brücken und Ufer vom Start bis zum Ziel.



1. Enns-Kajakregatta, Startplatz in Losenstein

Die Resultate waren folgende:

Einerkajak (Leinenhaut):
1. J. Pitschmann (Wien), 1 Std. 50 Min. 36 S.

Einerkajaks (Gummihaut):
1. O. Hertsch (München), 1 Std. 40 Min. 24 S.
2. P. Sackler (München), 1 Std. 42 Min. 10 S.
3. H. Pairleitner (Steyr), 1 Std. 51 Min. 54 S.
4. J. Krammer (Steyr), 1 Std. 58 Min. 2 S.

Gemischter Zweisitzer:
1. Frau A. Rayer und Herr Hirschmann (München) 1Std. 44Min. 45S.
2. Frau und Herr Reißner (Wien) 1 Std. 58 Min. 35 S.

Quelle: Kanu Sport illustrierte Zeitschrift für das gesamte Kanuwesen, 7. Dezember 1922, 3. Jahrg., Nr. 38, S. 22


II.Ö.K.V.-Regatta in Wien



Am Ziel bei der Yagrauer Brücke


Zu der vom 'Unteren Donaureise' des Ö.K.V. am 5. und 6. August 1922 in Wien veranstalteten Kajak-Regatta waren insgesamt 62 Nennungen eingelaufen, darunter 2 aus Heidelberg, 4 aus Forst (Lausitz), 3 aus Leipzig, 16 aus Linz und 12 aus Graz. Leider ist es dem Verbande nicht möglich gewesen, entsprechende Holzboote beizustellen, so dass viele auswärtige Bewerber auf die Teilnahme verzichten mußten.
Den Löwenanteil an Preisen holten sich die Linzer (Tri und Schnecke), welche nebst den ausgeschriebenen 3 Meisterschaften auch noch 3 erste und 2 zweite Preise errangen. Heidelberg und Wien erwiesen sich als nahezu gleichwertig. Besondere Beachtung fanden auch die Leistungen der Grazer Damen und Herren, die ausschließlich in selbstgebauten, rauhhäutigen Wanderkajaks antraten, nachdem sie am ersten Tage der Konkurrenz noch eine weite Donaufahrt zurückgelegt hatten.
Forst musste in geliehenen Tourenbooten antreten und kam dadurch gegen die Rennboote der Linzer Mannschaft nicht auf.
Quelle: Kanu Sport illustrierte Zeitschrift für das gesamte Kanuwesen, 24. August 1922, 3. Jahrg., Nr. 28, S. 342-343


Isar-Regatta, 1921-1993

1. Isarregatta 1921: Für die Faltbootabteilung des DTC-München (jetzt DTKC) organisierte C.J.Luther die Veranstaltung, zu der er alle Verbände und Vereine Deutschlands, Österreichs und Deutsch-Böhmens einlud. Am Start waren 65 Männer und eine Dame in 38 Booten (vorwiegend Zweierkajaks). Der Sieg im Zweier ging an die für den Ausrichter startenden Leipziger Rennsportmeister Engel-Pobbig, die 'wohltrainiert und besser mit der sportlchen Führung des Bootes vertraut waren als die Einheimischen.' (Cil, KS 1966)



Die Fahrt ging über 50 Kilometer von Bad Tölz bis zur Floßlände in München, wobei in den ersten Jahren auch das Aufbauen der Faltboote in die Zeitwertung miteinging.



Säckler München, Faltbootmeister 1923, im Widerwellensprung kurz vor dem Ziel der Isarregatta 1923. (Deutscher Sport, 1924)
1924 waren bereits 101 Teilnehmer aus vier Nationen gemeldet. 1977 wurde die Isar-Regatta als Kanu-Rallye in zwei Etappen, mit rund 800 Teilnehmer, ausgetragen.
Wie keine andere Veranstaltung verband die Isarregatta Leistungssport und Kanuwandersport. 1994 setzte das Landratsamt Bad Tölz, auf Betreiben des 'Landesbundes für Vogelschutz', dieser beliebten Sportveranstaltung ein jähes Ende.



Urkunde 1927 für die Sieger der Isar Regatta von Toni Schönecker radiert für den Bayernkreis



Sieger im Zweier, Isarregatta 1923 (Deutscher Sport, 1924)



Medaillen der wiederaufgenommenen Isar-Regatta (1974-1993) von Bad Tölz bis München.
Gesammelt vom Verein Bayerische Kanugeschichte e.V.

Der Isar-Marathon wurde von Jesko Klammer (TGM) als offenes Rennen 2003 wieder ins Leben gerufen. Der Marathon findet Ende September statt. Die Strecke geht über 22,5 Kilometer von Bad Tölz bis Wolfratshausen. (wikipedia.de)


Europameisterschaft in Prag

19. bis 20.8. 1933

TeilnehmerInnen aus: Tschechoslowakei, Deutschland, Österreich, Ungarn, Schweden, Dänemark, Finnland, Holland, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Schweiz, England, Polen und Jugoslawien.

Die 7 Europameisterschaftskämpfe waren auf 2 Tage verteilt. Am 19.8. wurden die Langstreckenwettfahrten ausgetragen: je ein Rennen im internationalen Einerkajak, im Einer- und Zweierfaltboot. Die 10 km Strecke auf der Moldau führte vom Dorfe Zbraslav in einigen größeren Windungen bei fast stromlosem Wasser und niedrigem Wasserstand, leichtem Rücken- und teilweise Seitenwind ohne Hindernisse zum Ziel. Gestartet wurde wegen der am Startplatz geringen Strombreite im Minutenabstand von einem Landefloß am Ufer aus.

Der 2. Tag brachte die Kurzstreckenrennen. Unterhalb vom Bootshause des Cesky-Yacht-Club, das als Sattelplatz diente, waren quer über den Strom verteilt, Pionierkähne verankert, mit Pionieren besetzt und mit Startnummertafeln gekennzeichnet. Seitlich auf einem größeren Kahn hatten sich die Starter eingerichtet, ausgerüstet mit Flagge und Startpistole. Als erster Wettbewerb der Europameisterschaften ging das Rennen der Damen vom Start der 600-m-Strecke.



Sieger im Kanadier-Zweier: Cigner-Sanda (Tschechoslowakei)

Quelle: Kanu-Sport/Paddel-Sport 1933

Ergebnisse:

Lange Strecke
Einer-Faltboot:
  1. Hradetzky (Österreich)
  2. Rein (Düsseldorf)
  3. Eberle (Stuttgart)
Zweier-Faltboot:
  1. Schneider-Wevers (Köln)
  2. Kalisch-Steinhuber (Österreich)
  3. Pfaff-Wörle (München)
Schweden-Kajak:
  1. Krebs (München)
  2. Wallin (Schweden)
  3. Kleckers (Düsseldorf)
Kurze Strecke
Schweden-Kajak:
  1. Caemmerer (Hamburg)
  2. Wallin (Schweden)
  3. Behnken (Hamburg)
Kanadier-Einer:
  1. Silny (Tschechoslowakei)
  2. Karlik (Tschechoslowakei)
  3. Derdau (Hamburg)
Kanadier-Zweier:
  1. Cigner-Sanda(Tschechoslowakei)
  2. Rus-Felix (Tschechoslowakei)
  3. Fürus-Bachmann (Hamburg)
Schweden-Kajak für Damen:
  1. Frl. Wenzel (Frankfurt a.M.)
  2. Frau Bretschneider (Roßlau)
  3. Frl. Paulis (Tschechoslowakei)


Sieger im Kanadier-Einer: Silny (Tschechoslowakei)


Europas beste Kajakfahrerinnen in Prag 1933
v.l.n.r.: Frau Brettschneider (Deutschland), Frau Deneumoulin (Belgien), Frl. Bothmann (Dänemark), Frl. Wentzel (Deutschland), Frl. Dennstedt (Österreich), Frl. Pavliosava und Frl Fiolava (Tschechoslowakei) und Frau Lindberg-Hansen (Dänemark)



die Teilnehmer der R-I-Klasse
v.l.n.r.: Kraaier (Holland), Craemmer (Deutschland), Lillquist (Finnland), Janssen und Wallin (Schweden) Behncken (Deutschland) und Kalisch (Österreich)


1979, Kanu-Weltmeisterschaft in Kanada

Im Juli 1979 fanden die Weltmeisterschaften im Kanu-Wildwasserrennsport im kanadischen Desbiens auf dem Métabetchouane statt. Die Kanuslalom-Weltmeisterschaften 1979 fanden in Jonquière in Kanada statt.



WM 1979 - Ergebnisliste (pdf)
(Österreichs Kanusport, 1979)
Foto: Annemarie Amslinger (OKV)


Slalomerfolge der österreichischen Paddler:
Gold - K1: Fauster Peter
Silber - K1: Eduard Wolfhardt
Silber - K1 Mannschaft: E. Wolfhardt-P.Fauster-N.Sattler


1977, Kanu-Weltmeisterschaft auf der Lieser

17.-24. Juli 1977 - Lieser/Spittal



Wettkampfstrecken für Slalom und Wildwasserrennen

Die Slalomstrecke befindet sich zwischen der Mündung des Seeabflusses des Mitstätter Sees in die Lieser und der Stadt Spittal an der Drau.
Die Wildwasser-Strecke für Männer beginnt beim Waldlwirt und endet im Ziel der Slalomstrecke.
Für die Damen- und Mix-Klasse erfolgt der Start bei Km 84 der Katschberg Bundesstraße, das Ziel befindet sich bei der Seebachbrücke (Straßen-Km 88,6).

Organisationsbüro und Unterbringung

Die Organisationsleitung und das Pressezentrum befinden sich in der Stadtmitte im Schloß Porcia. Das Quartieramt und das Wettkampfbüro, sowie ein Sonderpostamt sind im Gewerkschaftshaus, Lutherstr. 4., untergebracht.
Die Unterbringung der teilnehmenden Wettkämpfer, Offiziellen und Reporter erfolgt in Hotels, Gasthöfen, Internaten und Campingplätzen in Spittal und Umgebung. Die Pensionspreise in Hotels und Gaststätten ersehen Sie bitte aus beiliegendem Prospekt.


Österreichische WM-Mannschaft

Regattamannschaft:
Herren K 1: Peinhaupt Gerhard (Kastner & Öhler Graz), Schlecht Hans (ATSV Steyr), Haas Peter (Kastner & Öhler Graz), Hollhaus Hannes (TVN Höflein)
Damen K 1: Aumayer Gerda (Intersport Braunau), Amslinger Annemie (Intersport Braunau), Wegscheider Sieglinde (Intersport Braunau), Weilguny Renate (KVK Klagenfurt)
Herren C 2: Steindl - Müllneritsch (KVK Klagenfurt)
Herren C 1: Horak Richard (TVN Höflein)
Slalommannschaft:
Herren K 1: Sattler Norbert (Intersport Braunau), Fauster Peter (KVK Klagenfurt), Wolffhardt Edi (ÖAV Tulln), Wolffhardt Andy (ÖAV Tulln)
Damen K 1: Sattler Barbara (KVK Klagenfurt)
Herren C 2: Steindl-Müllneritsch (KVK Klagenfurt)
Herren C 1: Brodicky Christian (TVN Höflein)



Medaillen für österr. Sportler

Weltmeister K1 Regatta: Gerhard Peinhaupt
Weltmeister in der Mannschaft: Peinhaupt-Schlecht-Haas
Silber in der Mannschaft: Sattler-Fauster-Wolffhardt E.
Bronze C2 Herren: Steindl-Müllneritsch
Bronze K1 Slalom: Norbert Sattler

WM 1977 - Ergebnisliste (pdf)
Österreichs Paddelsport, 1977


1975, Weltmeisterschaft auf der Radika

23.-29.6.1975 in Skopje / Jugoslawien



WM 1975 - Ergebnisliste

Österreichs Paddelsport, 1975


Einen Bericht über die Weltmeisterschaften in Skopje zu geben fällt nicht leicht. Was bei uns als selbstverständlich gilt, ist in Mazedonien meist unmöglich. Man muß einfach mit anderen Maßstäben rechnen. Hier der nette Vergleich, den mir der Dolmetscher während der Wartezeit auf die Pressekonferenz, die übrigens gar nicht stattfand, gab. Er meinte: 'In Deutschland rechnet man in Minuten, in Österreich in Stunden und hier in Mazedonien in Tagen, wenn nicht Wochen.'

Österreichs Regattamannschaft unter der Führung von Kurt Preßmayr und Manfred Pock, beide strahlten mazedonische Ruhe aus, wurde unter den gegebenen Umständen optimal auf die Wettkämpfe vorbereitet. Die Radika, auf dem die Wettkämpfe ausgetragen wurden, konnte nur mit Zuschußwasser befahren werden.



Weltmeister aus AUT: Peinhaupt, Haas und Schlecht


1973, Weltmeisterschaft auf der Muota in der Schweiz

20.-24. Juni, 18 Nationen mit rund 400 TeilnehmerInnnen.
Erstmals nehmen neuseeländische SportlerInnen an einer WM teil.

Der verspätete Schneefall und die dadurch hinausgeschobene Schneeschmelze in den Bergen haben die Organisatoren der WM im Muotathal einer großen Sorge enthoben. Die Muota wird im Juni mit Sicherheit ein tosender, reißender Wildbach sein und den Teilnehmern eine Fahrweise abfordern, die man nur noch mit Artistik vergleichen kann. Auf der wilden Muota werden vor der WM auch verschiedene Nationen ihre Trainingslager durchführen, so neben anderen auch die favorisierten DDR- und BRD-Kanu-Nationalmannschaften. (Österreichs Paddelsport 1973)

Nationalteam aus der BRD



2.Reihe, 2.v.r. Degenhard Pfeiffer, 3.v.r. Annemarie Amslinger




Nationalmannschaft aus Österreich



Bilanz des ersten Tages
Es zeigte sich eine noch deutlichere Überlegenheit der BRD als in Meran in den Regattabewerben. Von den 15 zu vergebenden Medaillen gewannen sie allein 9 und davon 3 in Gold. Die restlichen 6 verteilten sich auf 5 Nationen.

Bilanz der Regattabewerbe

Mit dem zweiten Ragattatag, den Mannschaftsbewerben, wurde die drückende Überlegenheit der BRD in allen Klassen bewiesen. Von den 15 Medaillen gewannen 5 die BRD und die restlichen teilten sich weitere 6 Nationen.

Bronze für AUT - Herren K1 Mannschaft



Gold für Kast, Pfeiffer und Pech (BRD)
Silber für Burny, Michiels und Lupcin (Belgien)
Bronze für Preßlmayr, Peinhaupt und Schlecht (AUT)

Bilanz der Slalombewerbe
Nach beendigung der Slalombewerbe liegt die DDR nach wie vor an der Spitze, doch erreichte sie gegenüber Meran, wo sie 6 Goldene nach Hause mitnahmen, diesmal nur 3. Die großen Gewinner sind diesmal die CSSR und die USA mit je zweimal Gold. Abgefallen im Slalom ist die BRD, die wie Österreich, eine Goldmedaille errang.

ICF - Regeln
Dass sich die ICF Gedanken machen darf, über ihre starren Regeln im Austragungsmodus einer Weltmeisterschaft bedarf nach dieser WM wohl keine Überlegung mehr. Hilflos gegen das Regelement waren die Ausrichter der WM. Dass sie klaglos abgewickelt werden konnte, gebührt den Schweizern ein Extralob. Ich glaube, dass sie niemand in diesen regnerischen Tagen um die Durchführung beneidete. Als der letzte Wettkämpfer im Ziel war und die Zuschauer im Morast dem Ausgang zuwateten, waren so manche schon mit den Gedanken bei der nächsten WM.



Österreichische Siegerin und Sieger

Gold für Hanneliese Kremslehner und Helmut Ramelow



Das C-2-Mix-Paar wurde von vielen als logischer Sieger angesehen, möchte nur erinnern, wieviel auf einer 19 Minuten langen Wildwasserstrecke passieren kann. Von der nervlichen Belastung eines Gewinnenmüssens gar nicht zu reden. Wer aber die beiden kennt, weiß wie optimal sie sich immer auf Rennen vorbereiten. So waren sie schon einige Tage bevor die Mannschaft anreiste auf eigene Kosten in der Schweiz und fuhren die Strecke mindestens dreimal am Tag.

Gold für Norbert Sattler im K1-Slalom



Am Renn-Sonntag erreichte die Muota eine Höchstdurchlaufmenge von 87 Kubikmeter/Sekunde gegenüber 31 m3/s beim Trainingslauf am Freitag.
Norbert mit der Startnummer 88 gelang im Zweiten Durchgang ein Traumlauf. Mit Startnummer 92 ging der Olympiasieger Siegbert Horn aus der DDR ins Rennen. Doch diesmal konnte er nicht wie in München 1972 Norbert Sattler vom ersten Platz verdrängen.



WM 1973 Resultate

Ergebnislisten: Seite 1, Seite 2 (pdf)
(Österreichs Paddelsport, 1973)


1971, Weltmeisterschaft auf der Passer

17. bis 23.6.1971 - Passer/Meran

Kommentar

Dem Veranstalter der Kanu-Slalom- und Wildwasser-Weltmeisterschaften in Meran, dem Sportklub Meran mit allen seinen Förderern und Gönnern, gebührt für die ausgezeichnete Organisation der gesamten Veranstaltung ein besonderer Dank. Allen Aktiven und Funktionären, die in Meran dabei sein konnten, wird diese Veranstaltung in schöner Erinnerung bleiben und für künftige Veranstaltungen beispielgebend sein.

Nationenwertung

Kanuslalom:
DDR6x Gold4x Silber2x Bronze
BRD1x Gold3x Silber2x Bronze
TCH1x Gold2x Silber5x Bronze
AUT1x Gold--
Wildwasserrennsport:
BRD6x Gold3x Silber2x Bronze
FRA2x Gold1x Silber2x Bronze
TCH1x Gold3x Silber2x Bronze
AUT1x Gold3x Silber-


Weltmeister Hanneliese Spitz und Helmut Ramelow aus AUT




Die siegreiche Damenmannschaft aus der BRD
Wildwasserrennsport (Bild Mitte A. Amslinger)



Die siegreiche Herrenmannschaft aus AUT
Kanuslalom - Presslmayer, Sattler und Schlecht

Österreichs Paddelsport, 1971


1969, Weltmeisterschaft auf der Isère

31.7.-6.8. 1969 - Bourg St.Maurice



Annemarie Amslinger (BRD) holte auf der Isère
Silber in der Mannschaft und Bronze im Einzel



Eine bunte Zeltstadt, welche die Sportler aus 17 Nationen beherbergte, wuchs an den Ufern der Isère (auf 700m Sh) aus den Boden. Eine Unterbringung in Hotels war nicht möglich und daher boten hunderte Zelte und Wildwasserboote ein farbenprächtiges Bild. Da Gasthäuser zu weit weg waren und die SportlerInnen zu unterschiedlichen Zeiten trainierten wurde von Seiten der Österreicher eine Feldküche eingerichtet und es gab einen eigenen Koch.

Bei der feierlichen Eröffnung fehlten Sportlerinnen und Sportler aus der DDR und aus Polen. Grund dafür war, dass die DDR-Mannschaft nicht mit Fahne und Nationentafel einmaschieren durfte. Polen erklärten sich mit der DDR-Mannschaft solidarisch und reist ebenfalls ab. (Österreichs Paddelsport, 1969)

Für die österreichischen SportlerInnen gab es:
Gold - C2-Mix Spitz-Ramelow
Silber - K1 Presslmayer und
Bronze - K1-Mannschaft Presslmayer-Bernhard-Pock.

Ergebnisliste der WM 1969


1965, Kanu-Weltmeisterschaft auf der Lieser

IX. WM im Kanuslalom - IV. WM im Wildwasserrennen
5.-10.August 1965 auf der Lieser/Spittal

15 der ICF angeschlossene Verbände haben ihre Nennung abgegeben: Belgien, BRD, CSSR, Dänemark, DDR, England, Frankreich, Italien, Jugoslawien, Kanada, Luxemburg, Polen, Schweiz, USA und Österreich

Mit der Siegerehrung im Schloß Porcia wurden die Kanu-Weltmeisterschaften 1965 abgeschlossen. Sie brachten für Österreich Erfolge, die man selbst in den kühnsten Prognosen nicht zu stellen gewagt hätte. Sie brachten den Beweis, dass der reine Amateursport noch immer echte Chancen hat und dass ein kleines Land wie Österreich im Slalom- und Wildwassersport sehr wohl mitreden kann.

Östereichische Paddlerinnen und Paddler erkäpften auf der schäumenden Lieser zwei goldene, zwei silberne und zwei bronzene WM-Medaillen und belegten drei vierte Plätze! Das ist die sportliche Ausbeute dieser Welt-Titelkämpfe für den ÖPV und wir können mit diesem Ergebnis mehr als zufrieden sein.

Die Slalom-Weltmächte heißen DDR und CSSR. In der Regatta liegen DDR und CSSR vor der BRD. Am 4. Platz liegt wie bei der Slalomwertung Österreich.

Ergebnisliste der WM 1965

(Österreichs Paddelsport, 1965)


Medaillen der Österreicher:

Gold - K1 Slalom und K1 Regatta: Presslmayer
Silber - C2 Herren: Biegel-Schielhuber
Silber - K1 Mannschaft: Presslmayr-Dopsch-Steindl
Bronze - K1 Mannschaft: Presslmayr-Fabian-Hausmann
Bronze - Mix C2 Mannschaft: Spitz-Prachner, Selb-Spreitzer, Ehn-Neudecker

1963 wurde die WM 1965 an Meran vergeben.

Doch die Weltmeisterschaften 1965 von Meran teilen das Schicksal der Rennsport-Weltmeisterschaften 1962 von Essen, sie werden ein Opfer der Politik. Eine offizielle Mannschaft der DDR würde kein Einreisevisum nach Italien erhalten, könnte also nicht teilnehmen. In Befolgung grundsätzlicher Beschlüsse des Internationalen olympischen Comités und der Fachverbände wurde daher die Austragung in Meran überhaupt abgesagt. Der Weltmeisterschaftsauftrag wurde an den letzten Veranstalter, das ist der ÖPV mit Spittal an der Drau, zurückgegeben. Die definitive Entscheidung wird beim ICF-Kongreß in Tokio gefällt werden. (Österreichs Paddelsport, 1964)

Anmerkung I.Entner: die DDR (Deutsche Demokratische Republik) existierte von 1949 bis 1990. Sie entstand aus der Teilung Deutschlands nach 1945. Die 'Berliner Mauer' wurde 1961 gebaut und fiel am 9. November 1989. Die Wiedervereinigung von DDR und BRD erfolgte am 3. Oktober 1990.


1963, Kanu-Weltmeisterschaft auf der Lieser

Slalom 10. und 11. August
Wildwasser-Rennen 13. und 14. August

The summer of 1963 found 10 paddlers in Europe representing the United States in the World Championships and other slaloms. Selected by the ACA from results of five slaloms held in 1961 and 1962, these paddlers were dedicated to doing their best for Uncle Sam. (American White Water, Winter, 1963/64)



Milo Duffek
'Duffekschlag' = seitlicher Ziehschlag im Wildwassersport, benannt nach dem tschechischen Slalomspezialisten Duffek. Das Boot wird dabei parallel zur Strömung seitlich versetzt.


Dave Guss, U.S. C-1





1976, DKV-OlympiateilnehmerInnen in Montreal




1972, Olympische Spiele München/Augsburg

Bei den XX. Olympischen Sommerspielen 1972 in München fanden acht Kanu-Wettkämpfe für Männer und drei für Frauen statt. Austragungsort für den Kanuslalom war vom 28.-30. August 1972 der Eiskanal in Augsburg, die Kanurennsport-Wettbewerbe wurden vom 5.-9. September 1972 auf der Regattastrecke Oberschleißheim ausgetragen.
Der Kanuslalom war 1972 olympisch und ist seit 1992 wieder im olympischen Programm. (de.wikipedia.org)



Bei den Olympischen Sommerspielen 1972 war erstmals Kanu-Slalom als olympische Disziplin vertreten. An der Weltmeisterrschafts Kanu-Slalomstrecke am Eiskanal wurden umfassende bauliche Veränderungen in der gesamten Landschaft durchtgeführt, um die erste Wildwasserkunstbahn erstehen zu lassen. Die gesamte Anlage mit ihrem gigantischen Ausmaß hinterließ einen wunderbaren Eindruck bei den Aktiven und in Massen erschienenen Zuschauern an sämtlichen Veranstaltungstagen. (Österreichs Paddelsport, 1972)


Norbert Sattler - Silber für Österreich

Ergebnisse Kanuslalom

(37 Teilnehmer aus 14 Ländern)
  1. Siegbert Horn, DDR, 268,56 s
  2. Norbert Sattler, AUT, 270,76
  3. Harald Gimpel, DDR, 277,95
DDR = Deutsche Demokratische Republik
Foto vom Eiskanal: Sepp Schächner


1936, Olympische Sommerspiele 'Kanu' in Berlin

Bei den XI. Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin wurden erstmals in der olympischen Geschichte Wettbewerbe im Kanusport ausgetragen. Auf der Regattastrecke Berlin-Grünau fanden insgesmt neun Wettkämpfe für Männer statt. Pro Wettbewerb war ein Kanu je Land zugelassen.

Erstmals fand ein olympischer Fackellauf statt und im neuen Medium Fernsehen waren ausgewählte Wettkämpfe zu sehen.



Der Grieche Konstantin Kondyllis trug die Olympiafackel über den ersten Teil der 3000 km langen Strecke Olympia-Berlin

Medaillenspiegel - Kanu
PlatzLandGoldSilberBronze
1AUT, Österreich331
2GER, Deutsches Reich 232
3TCH, Tschechoslowakei 21-


Der Österreicher Gregor Hradetzky gewann zwei Goldmedaillen: Kajak-Einer 1000 m und Kajak-Einer 10.000 m (Faltboot)



Ernst Krebs vom KCTG-München gewann im Kajak-Einer über 10.000 m
DisziplinGoldSilberBronze
K-1 1000 m AUT, Gerorg HradetzkyGER, Helmut CämmererHOL, Jacobus Kraaier
K-1 10.000 m GER, Ernst KrebsAUT, Fritz LandertingerUSA, Ernest Riedel
K-2 1000 m AUT, Adolf Kainz / Alfons DorfnerGER, E. Tilker / F. BondroitHOL, N. Tates / Wim van der Kroft
K-2 10.000 m GER, P. Wevers / L. LandenAUT, Viktor Kalisch / Karl SteinhuberSWE, Tage Fahlborg / Helge Larsson
C-1 1000 m CAN, Francis AmyotTCH, Bohuslav KarlikGER, Erich Koschik
C-2 1000 m TCH, J. Brzak-Felix / V. SyrovatkaAUT, Rupert Weinstabl / Karl ProislCAN, H. Charters / Frank Saker
C-2 10.000 m TCH, V. Mottl / Z. SkrlandCAN, H. Charters / F. SakerAUT, Rupert Weinstabl / Karl Proisl
K-1 10.000 m Faltboot AUT, Gregor HradetzkyFRA, Henri EberhardtGER, Xaver Hörmann
K-2 10.000 m Faltboot SWE, S. Johansson / E. BladströmGER, W. Horn / E. HanischHOL, C. Wijdekop / P. Wijdekop

Rennstrecke

Vom Seddinsee über den Langen See, am Karolinenhof an der Bammelecke und dem Sportdenkmal vorbei nach Grünau.

Österreichische Erfolge - 3x Gold, 3x Silber, 1x Bronze und zwei vierte Plätze

Gregor Hradezky (Krems): 2x Gold kurz und lang, Adolf Kainz (Linz) und Alfons Dorfner (Linz): 1x Gold kurz, Vierter lang,
Fritz Landertinger (Krems): 1x Silber im Kajakeiner über 10.000 Meter, Viktor Kalisch (Linz) und Karl Steinhuber (Linz): 1x Silber im Kajakzweier über 10.000 Meter, Weinstabl-Proisl: 1x Silber im Zweimann-Kanadier über 1000 Meter und 1x Bronze im Kanadier-Zweier über 10.000 Meter, Neumüller: Vierter im Kanadiereiner über 1000 Meter, Kainz-Dorfner: Vierte im 10.000 Meter Faltboot Zweier



v.l.n.r.: Pruckner, der kleine Kaiser, Proißl, Weinstabl, Rybar, Kainz, Huber, Hradetzky, Dorfner, Kalisch, Rudolph und Landertinger

(Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1936/Kanu und Die Olympischen Spiele 1936, Band 2, Hrsg. Cigaretten-Bilderdienst Altona_Bahrenfeld, Österreichischer Kajaksport, 1936)


1934, der Kanusport ist olympisch geworden

Der olympische Kongreß in Athen hat einen für die weitere Entwicklung des Kanusports in Europa außerordentlich wichtigen Beschluß gefaßt. Er hat den Antrag der Internationalen Repräsentation für Kanusport stattgegeben und damit den Kanusport zum olympischen Sportzweig erhoben. Auf der Olympiade 1936 in Berlin werden nunmehr auch Kanurennen ausgefahren und endlich winkt auch den Kanufahrern die höchste sportliche Auszeichnung.
Dieser Erfolg ist nicht zuletzt ein deutscher Erfolg, denn der Deutsche Kanu-Verband steht weitaus an führender Stelle im internationalen Kanusport. Er ist ferner ein Erfolg von Dr.Max Eckert, dem Führer des Deutschen Kanu-Verbandes und der Internationalen Repräsentation für Kanusport, der sich sofort nach Übernahme der Leitung des D.K.V. und der I.R.K. im Jahre 1931 mit der ihm eigenen Zähigkeit und Tatkraft an die Erreichung des hohen Zieles machte, den Kanusport in das olympische Programm einzureihen. - Der olympische Kongreß 1932 in Wien lehnte den Antrag der I.R.K. ab. Der gewaltige Erfolg der Europameisterschaften 1933 in Prag, die Vergrößerung der I.R.K. auf 17 Nationen gaben dem für Athen neu eingereichten Antrag die beste Grundlage für die Annahme. Der Beschluß des olympischen Kongresses in Athen sichert dem Kanusport einen neuen großen Aufstieg, sowohl in Europa als in Amerika, wahrscheinlich auch in den übrigen Erdteilen, in denen er über die ersten Anfänge noch nicht hinauskommen konnte.
(Quelle: Österreichischer Kajaksport 1934)


Die olympischen Ringe wurden von Pierre de Coubertin im Jahr 1913 entworfen und gelten ab 1920 als Symbol der Olympischen Spiele. Es besteht aus fünf verschlungenen Ringen in den Farben Blau, Gelb, Schwarz, Grün und Rot; der sechste verwendete Farbton ist Weiß für den Hintergrund.

'Ihre Gestalt ist symbolisch zu verstehen. Sie stellt die fünf Erdteile dar, die in der olympischen Bewegung vereint sind; ihre sechs Farben entsprechen den sämtlicher Nationalflaggen der heutigen Welt.' - Pierre de Coubertin

Pierre de Frédy, Baron de Coubertin (1.Januar 1863/Paris - 2.September 1937/Genf) wurde 1936 für den Friedensnobelpreis nominiert. (de.wikipedia.de)


Internationale Erfolge
Oberbayerischer Sportlerinnen und Sportler (1936-1998)

(Auf Vollständigkeit der Liste wird kein Anspruch erhoben)

Olympiasieger

1936 Ernst Krebs, TGM - Berlin

Weltmeisterinnen und Weltmeister

1938 Helmut Triebe, TGM - Vaxholm, Schweden
1938 Hans Eberle, TGM - Vaxholm, Schweden
1938 Hans Triebe, TGM - Vaxholm, Schweden
1955 2x Gold Siegi Holzbauer, KKR - Tacen, Jugoslawien
1955 Würfmannsdobler,München - Tacen, Jugoslawien
1959 Toni Prijon, KKR - Treingnac/Vézère
1963 Rudi Grünberg, TGM - Spittal/Lieser
1963 Karl Schröder, CMK - Spittal/Lieser
1969 Jochen Schwarz, CMK - Bourg St.Maurice/Isère
1969 Lothar Zentgraf, CMK - Bourg St.Maurice/Isère
1971 Annemarie Amslinger, SVGendorf - Meran/Passer
1971 Magda Wunderlich, MTV - Meran/Passer
1971 Uli Pech, DTKC - Meran/Passer
1971 Jochen Schwarz, MTV - Meran/Passer
1973 Degenhard Pfeiffer, KKR - Muotathal/Muota
1973 Uli Pech, DTKC - Muotathal/Muota
1973 Magda Wunderlich, MTV - Muotathal/Muota
1975 Roland Schindler, DTKC - Skopje/Radikar
1975 Dieter Pioch, DTKC - Skopje/Radikar
1977 Renate Prijon, KKR - Spittal/Lieser
1977 Roland Schindler, DTKC - Spittal/Lieser
1977 Dieter Pioch, DTKC - Spittal/Lieser
1979 Degenhard Pfeiffer, KKR - Kanada/Métabetchouane
1979 Konrad Hollerieth, KKR - Kanada/Métabetchouane
1983 Degenhard Pfeiffer, KKR - Meran/Passer
1983 Konrad Hollerieth, KKR - Meran/Passer
1985 Andrea Hötzendorfer, KKR - GAP/Loisach
1985 Degenhard Pfeiffer, KKR - GAP/Loisach
1985 Toni Prijon jr., KKR - Augsburg/Eiskanal
1987 Toni Prijon jr., KKR - Bourg St.Maurice/Isère
1998 Claudia Brokof, KKR - GAP/Loisach

Junioren-WeltmeisterInnen

1988 Gabi Hollerieth, KKR
1990 Kristina Rutar, KKR
1992 Claudia Brokof, KKR
1992 Florian Schlegel, KKR
1994 Claudia Brokof, KKR


1973, 1979, 1983, 1985
Weltmeister Degenhard Pfeiffer, KKR







1959 Weltmeister Toni Prijon sen., KKR
1985 und 1987 Weltmeister Toni Prijon jun., KKR


1977 Weltmeisterin Renate Prijon, KKR


1971 Weltmeisterin Annemarie Amslinger, SV-Gendorf

(Fotos: Annemarie Amslinger und Degenhard Pfeiffer)


Internationale Erfolge
Österreichischer Sportlerinnen und Sportler (1936-1996)

(Auf Vollständigkeit der Liste wird kein Anspruch erhoben)

Olympische Medaillen

1936 in Berlin:
2x Gold Hradecky, 1x Gold Dorfner/Kainz
1x Silber Landinger, 1x Silber Proisl/Weinstadl
1x Silber Kalisch/Steinhuber
1948 in London: Bronze Fritzi Schwingl
1952 in Helsinki: Silber Trude Liebhardt
Bronze Raub/Wiedermann
1956 in Melbourne: Bronze Raub/Wiedermann
1968 in Mexiko: Bronze Pfaff/Seibold
1972 in Augsburg: Silber Norbert Sattler

Weltmeisterinnen und Weltmeister
Kanuslalom - Wildwasserabfahrt - Kanurennsport

1938, Vaxholm - Neumüller
1938, Vaxholm - Poisl/Weinstabl
1949, Genf - Eiterer Othmar
1949, Genf - Pillwein Hedi
1949, Genf - Damenmannschaft Slalom
1951, Steyr - Frühwirt Hans
1951, Steyr - Pertlwieser Gerti
1951, Steyr - Damenmannschaft Slalom
1951, Steyr - Herrenmannschaft Slalom
1953, Meran - Herrenmannschaft Slalom
1954, Macon - Raub/Wiedermann
1954, Macon - Liebhardt/Lulla
1963, Spittal - Klepp Rudolf
1963, Spittal - Preßlmayr Kurt
1965, Spittal - 2xGold Preßlmayr Kurt
1969, Bourg St.Maurice - Spitz/Ramelow
1971, Meran - Spitz/Ramelow
1971, Meran - Herrenmannschaft Slalom
1973, Muotatal - Sattler Norbert
1973, Muotatal - Spitz/Ramelow
1975, Skopje - Herrenmannschaft Regatta
1977, Spittal - Peinhaupt Gerhard
1977, Spittal - Herrenmannschaft Regatta
1979, Jonquiere - Fauster Peter
1986, Spittal - Profanta Ursula, Junioren
1993, Mezzana - Profanta Ursula
1994, Bala - Profanter Ursula
1996, Landeck - Profanter Ursula



Kurt Presslmayer 1964, 4 facher Weltmeister



3 fache WM Hanneliese Spitz und Helmut Ramelow



Weltmeister Gerhard Peinhaupt



Uschi Profanter mehrfache Weltmeisterin

(Österreichs Paddelsport, OÖ Landesbibliothek, W. Steinwendtner, F. Zeilner)



Mit Klepper Faltbooten auf Erfolgskurs, 1929





Rückgang der Frauenwettbewerbe? 1929

Der ehemalige Gegensatz zwischen Frau und Sport ist überwunden. Machtvoll hat sich im letzten Jahrzehnt die Frauenturn- und -sportbewegung entwickelt. Der mißverstandene Schönheitsbegriff vergangener Tage verschwindet immer mehr, ein neues Ideal entsteht: der gesunde, körperlich und geistig gleich gut ausgebildete, muskelkräftige Frauentyp. ....
Wir wissen, dass im Jahre 1920 und noch einige Jahre später keine Regatta ausgeschrieben wurde, bei der nicht einige Rennen für Frauen mit vorgesehen waren. ... Doch die Zeit der Wettbewerbe für Frauen scheint vorbei zu sein! ...
Ich gestehe der Frau, wie ich dieses früher bereits an dieser Stelle dargelegt habe, ein Training für den Wettkampf im Kanu nicht zu. Als ich diese meine Auffassung im Jahre 1926 niederschrieb, hörte ich viele Meinungen, die gegen mich waren. Damals forderte ich eine verbandsseitige (DKV) Startbeschränkung für weibliche Mitglieder; heute, nach drei Jahren, bin ich in meiner Auffassung bekräftigt und stelle fest: Der Wettkampf im Kanu ist für Frauen zu schwer, zu anstrengend. ... Die Vereine und Kreise sollten in Zukunft Rennen über die kurze und lange Strecke für Frauen, in gleich welcher Bootsart, nicht mehr zur Ausschreibung bringen. ...
Als sportliches Hauptgebiet muss noch mehr als bisher der Wandersport für weibliche Mitglieder in Frage kommen. Daneben müßte an Stelle der Wettkämpfe Wettbewerbe im Stilpaddeln treten. Hier soll durch die Frau die Kunstfertigkeit im sportlichen Paddeln bestens verkörpert werden. Ich hoffe zuversichtlich, dass diese Wettbewerbe, die in allen Bootsarten veranstaltet werden können, sowohl beim Fachmann wie beim Laien berechtigten Anklang finden werden....Mit vorbildlichen Leistungen werden die Kanufrauen für unseren Sport werben und in jeder Hinsicht wohlgerüstet den edlen Wandersport im Kanu pflegen.





Aufn. Hugo Schmidt, 1929
Bericht von Erich Arndt, Deutscher Kanu-Sport, 1929

Erich Arndt (1892-1945)

ist einer der Väter des Berliner Kanusports. 1892 geboren, baute er ab 1919 als einer der ersten ein systematisches Kanutraining im Rahmen des DKV auf. Sein Buch 'Der Kanusport - Das Trainerbuch des Kanufahrers' (1924) war viele Jahre die Basis für Sportler und Trainer. 1937-1938 trainierte Arndt die polnische Kajak-Nationalmannschaft. 1938 besiegte die polnische Nationalmannschaft die erfolgsgewohnte deutsche Mannschaft. Bereits ein Jahr zuvor hatte der Polnische Kanu-Verband Erich Arndt eine Goldene Ehrennadel verliehen und ihm zum Ehrenmitglied ernannt.
'Der Kamerad Erich Arndt, der noch in den letzten Tagen des Krieges zum Volkssturm einberufen wurde, wird in seinem Haus bei der Einnahme Berlins erschossen.' (40 Jahre Verein für den Kanusport Berlin, www.faltboot.org/wiki)


Gedächtnisrennen

Für Mandi Rupp, Renate Prijon und Degenhard Pfeiffer

Tiroler Ache:

Ausrichter ist der Kajak-Klub Rosenheim



Mandi Rupp (02.02.1933-20.03.1957)



Der Deutsche Wildwassermeister 1955, Karl Rupp, Rosenheim, ist in der Nacht zum 20. März den schweren Verletzungen erlegen, die er sich beim Training für die Chiemgau-Skimeisterschaften am 10. März am Wendelstein durch einen Sturz zugezogen hatte.
Als Jugendlicher kam er 1952 zum Kanusport und errang 1955 auf der oberen Ammer als Erster mit einem klaren Sieg den Wildwassermeister-Titel. 1956 konnte er ihn deshalb nicht verteidigen, weil er mit der deutschen Mannschaft am Arkansas-Wildwasser-Rennen teilnehmen durfte. (Quelle: Kanu-Sport, 1957)


Renate Prijon (18.07.1960-25.02.1981)



Renate Prijon vom KKR schaffte in wenigen Jahren den Aufstieg in die deutsche und internationale Spitzenklasse im Wildwasser-Rennsport. So errang sie u.a. bei der WM 1977 den 1. Platz in der Mannschaft, bei der WM 1979 den 2. Platz in der Mannschaft und ebenfalls 1979 den 3. Platz im Einzel. (Quelle: KKR-Chronik)

Brandenberger Ache in Tirol:

Ausrichter ist der Kajak-Klub Rosenheim



Enza in Italien:



'Pfiff' - Degenhard Pfeiffer (25.03.1953-18.10.1989)




Urkunden

Degenhard Pfeiffer

25.03.1953 Rosenheim - 18.10.1989







Seine größten sportlichen Leistungen:
  • 4x Weltmeister im Mannschafts-Wettbewerb Wildwasser:
    1973 auf der Muota in der Schweiz
    1979 auf dem Métabetchouan in Kanada
    1983 auf der Passer in Italien
    1985 auf der Loisach in Deutschland
  • Vizeweltmeister Wildwasser-Einzel 1983 auf der Passer
  • Teilnehmer an 7 Weltmeisterschaften mit guten Plazierungen
  • 12x Deutscher Meister im Einzel- und Mannschafts-Wettbewerb Wildwasser
  • 2x Deutscher Meister im Langstrecken-Kajak Wildwasser
  • Gewinner vieler internationaler Wettkämpfe
1973 zweifacher Sieger und Silbermedaillengewinner bei den Südafrikanischen Spielen in Pretoria Die Südafrikanischen Spiele finden alle vier Jahre - im Jahr nach den Olympischen Spielen - statt.







Mang Helmar, Gunzenberger Siegi, Pfeiffer Degenhard


Annemarie Amslinger (Glas)

Geboren am 2.3.1943 in Neuötting



  • 1971 Weltmeisterin im Mannschaftswettbewerb Wildwasser-Abfahrt auf der Passer bei Meran
  • 1969 Vizeweltmeisterin im Mannschaftswettbewerb Wildwasser-Abfahrt auf der Isere in Frankreich
  • 1969 Bronzemedailliengewinnerin im Wildwasser-Abfahrt-Einzelrennen auf der Isere in Frankreich
  • 1972 Deutsche Meisterin im Wildwasser-Abfahrt-Einzel auf der Bregenzer Ache bei Egg in Österreich
Sie absolvierte 12 Europa-Cup Wildwasserrennen mit ersten, zweiten und weiteren guten Plätzen.
Viele internationale Wildwasserrennen, Süddeutsche- und Bayerische Meisterschaften konnte Annemarie Amslinger gewinnen.
Nach ihrem Wechsel nach Österreich wurde sie auch da sieben mal Österreichische Staatsmeisterin im Wildwasser-Einzel, in der Mannschaft und im Vierer-Kajak-Flachwasser.



Lorenz Riedl


Geboren 1910 in München - 1948
  • Deutscher Faltbootmeister (4 mal)
  • Bayerischer Faltbootmeister (14 mal)



Quelle: Verein Bayerische Kanugeschichte


Fotos

Deutsche Meisterschaften auf der Ammer, 1955



Ankunft der Teilnehmer mit Bus und Hänger



Vogt Manfred aus Ulm beim Wachsen seines Klepper T65





2.v.l. Mandi Rupp, KKR, Sieger der Deutschen Meisterschaft auf der Ammer 1955




Sepp Schächner beim Rennen, er wurde guter 22er





auf dem Foto stehend v.l.n.r.: H.Hermann Bootsbauer von den Klepper Werken und Theo Bock Erstbefahrer vieler Alpenflüsse

Fotos: Sepp Schächner


© Ilse Entner